„So ein Traditionsverein darf nicht absteigen“
Heribert Bruchhagen, Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, hofft, dass die Borussia noch den Klassenerhalt schafft.
Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach fährt am Sonntag zum eminent wichtigen Spiel gegen die Eintracht nach Frankfurt. Wir sprachen mit Heribert Bruchhagen (62), Vorstandsvorsitzender der Eintracht, der nicht allzu weit vom Nord-Park entfernt, in Düsseldorf, das Licht der Welt erblickte.
Herr Bruchhagen, hätten Sie zu Beginn der Saison gedacht, dass Ihr nächster Gegner Borussia Mönchengladbach als Tabellenletzter nach Frankfurt kommt?
Bruchhagen: „Nie und nimmer. Ich habe im Sommer Rainer Bonhof getroffen und ihm zu den tollen Zugängen, Idrissou, De Camargo, Anderson usw., gratuliert. Als die Borussia mit 6:3 in Leverkusen gewann, habe ich sogar gedacht, die stehen vor einer ganz großen Saison.“
Wie erklären Sie sich die Talfahrt?
Bruchhagen: „Da bin ich ratlos. Das kommt für mich völlig unerwartet. Ich denke mir, da hat sich eine Eigendynamik des Misserfolgs eingeschlichen. Die Borussia hat eigentlich eine prima Truppe, die tollen Offensivfußball spielt“.
Aber im Hinspiel siegte die Eintracht doch locker mit 4:0.
Bruchhagen: „Ja, aber bis zum 0:1 war Gladbach klar besser, machte viel Druck. Nach dem Rückstand sind sie dann ein wenig auseinander gebrochen.“
Und jetzt droht sogar der Abstieg.
Bruchhagen: „Tut mir Leid, aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen. In Frankfurt freut man sich auf Gastsspiele der Borussia, so ein Traditionsverein darf einfach nicht absteigen, wenn auch das Tabellenbild gegen den Verein spricht. Ich hoffe, dass sie da unten raus kommen.“
Mit Trainer Michael Frontzeck?
Bruchhagen: „Trainerwechsel sind doch kein Allheilmittel, ich habe Friedhelm Funkel in ähnlichen Situationen in den vergangenen Jahren immer vertraut und bin gut damit gefahren. Er hat immer den Klassenerhalt geschafft.“
Will die Borussia dies noch schaffen, müsste sie aber in Frankfurt schon mal anfangen zu gewinnen
Bruchhagen: „Das wird ein sehr schweres Spiel für uns, aber zumindest kann unser Trainer Michael Skibbe, dessen Vertrag wir übrigens um ein Jahr verlängert haben, wieder mit den Abwehrspielern Marco Russ und Maik Franz rechnen, Sie haben uns in den vergangenen Wochen zweifelsohne gefehlt“