Borussia Mönchengladbach Souveräner Sieg gegen Ingolstadt: Die wichtigsten Aspekte des Spiels
Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat in der Fußball-Bundesliga am 5. Spieltag den dritten Sieg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer André Schubert setzt sich vor 50112 Zuschauern im Borussia-Park mit 2:0 (1:0) gegen den FC Ingolstadt durch.
Für die Fohlen-Elf zugleich der saisonübergreifend zehnte Heimtriumph in Serie. Lars Stindl (42.) und Oscar Wendt (76.) erzielen die Treffer für Borussia, die bereits am Mittwoch das nächste Heimspiel vor der Brust hat. Dann kommt es in der Champions League zum Duell mit dem Superstarensemble des FC Barcelona.
Es sind Geniestreiche wie dieser, die Gladbachs Mittelfeld-Juwel Mahmoud „Mo“ Dahoud zum Publikumsliebling im Borussia-Park haben werden lassen. Der einstige Musterschüler von Ex-Fohlen-Flüsterer Lucien Favre zerlegt in der 76. Spielminute die Ingolstädter Defensive mit einem Todes-Pass in Tiefe. Auf seinen Mannschaftskollegen Oscar Wendt, der alleine auf das Ingolstädter Tor zuläuft, zum 2:0 vollendet und Gladbach so endgültig zum Sieg schießt. Perfekter Spielzug.
Aufatmen im Fohlen-Stall, Borussia siegt. Dahoud, zuvor wochenlang in einer Art Formloch abgetaucht, meldet sich mit Leistung zurück. Rechtzeitig vor dem Duell gegen Barcelona ist der Faktor Kreativität zurück in Borussias Mittelfeld. Dahoud zahlt das Vertrauen des jetzigen Trainers André Schubert zurück. Der Jubel der Fans, er zeugt von Erleichterung. Darüber, dass ein Publikumsliebling, ein Fußball-Zauberer, sich zeitweise eindrucksvoll zurückgemeldet hat.
Mit Blick auf das gesamte Spielgeschehen hat sich ein Fohlen diese Auszeichnung verdient, welches vor allem durch unermüdlichen Einsatz und Fleiß dafür gesorgt hat, dass mehrere seiner Kollegen im entscheidenden Moment glänzen konnten. Die Rede ist von Christoph Kramer. Dessen Wert für das Borussen-Kollektiv ist im Duell mit Ingolstadt unübersehbar deutlich geworden. Kramer, der Weltmeister, ist der Mann für die — man muss es so deutlich aussprechen — Drecksarbeit im Mittelfeld.
Kramer sorgt mit seinen Tugenden (Zulaufen, Hinterherrennen, Abgrätschen, Fehler ausbügeln, zweite Bälle erobern, schnelles Umschalten) dafür, dass die „Schöngeister“ in Gladbachs Ensemble sich die entscheidenden Augenblicke für ihre kreativen Geniestreiche überhaupt nehmen können. Gerade gegen solch unangenehme Gegner wie Ingolstadt braucht Borussia Kramer-Typen. Wenn dieser, wie nun geschehen, sein Potential abruft, sind die 15 Millionen Euro Ablöse, die er im Sommer aus Leverkusen kommend gekostet hat, eben der aktuell marktübliche Preis für gehobene Qualität im Bereich „Drecksarbeit“.
Es läuft die 61. Spielminute, als Ingolstadts Nyland sich zu einem Ausflug bis an die Eckfahne hinreißen lässt. Der Schlussmann will einen Pass des Gegners ins Aus trudeln lassen, schirmt den Ball dabei ab. Allerdings rechnet Nyland offenkundig nicht damit, dass Borussias Lars Stindl noch einmal alles versucht, um an den Ball zu kommen. Anders lässt sich nicht erklären, dass Nyland sich genau vor der Eckfahne stehend die Kugel von Stindl abluchsen lässt.
Es ist ein hartes Stück Arbeit, das Borussia gegen Ingolstadt verrichten muss, bevor der dritte Saisonsieg bejubelt werden kann. Die Gäste verpassen es, nach bereits 47 Sekunden in Führung zu gehen, als Morales nach einer Hereingabe freistehend den Ball nicht richtig trifft. Weckruf für die Fohlen, die fortan sehr konzentriert in der Defensive zu Werke gehen. Und den Gegner erst einmal mit Geduld und Wucht bearbeiten müssen. Torszenen sind Mangelware, die Partie ist zunächst von zahlreichen Zweikämpfen und Unterbrechungen geprägt. Kurz vor der Pause können die Borussen ihre Passmaschine dann einmal hochfahren — und prompt zappelt der Ball im Netz des Gegners.
Kapitän Lars Stindl nutzt einen Fehler der Schanzer-Defensive und schiebt mit links zum 1:0 ein. Halbzeit. Nach dem Wechsel drückt Borussia den Gegner mehr in dessen eigene Hälfte zurück. Dahoud spielt Johnson frei, der scheitert frei an Nyland. Wieder die Fohlen. Korb zieht ab — Pfosten! Im Anschluss läuft der eingewechselte Hazard alleine aufs Tor zu — verstolpert aber. Nächster Traum-Pass Dahoud, diesmal auf Wendt. Der schiebt mit rechts abgezockt zum 2:0 ein. Das war’s. Gladbach bejubelt einen hochverdienten Heimsieg und darf sich nun auf einen Europapokalabend gegen den FC Barcelona freuen.