Stranzl trifft als Kapitän
Der Österreicher hat seine Verletzung überstanden. 3:1-Sieg gegen den MSV Duisburg.
Mönchengladbach. „Los Männer, zwei Runden noch“ — das energische Kommando von Athletik-Trainer Chris Weigl an die Profis der Gladbacher Borussia leitet den letzten Akt der sonntäglichen Einheit ein. Chefcoach Lucien Favre ist sich für die schweißtreibende Laufübung nicht zu schade, spult sie zusammen mit seinen Jungs konzentriert runter.
Während der 53-Jährige im Anschluss noch mit dem Trainer-Team den jüngsten 3:1-Testerfolg gegen Zweitligist MSV Duisburg Revue passieren lässt und die letzten Details für den neuen Übungsplan bespricht, verschwinden Dante & Co. schnurstracks zum Duschen Richtung Kabine.
Keine Frage, die Länderspielpause haben die Fohlen bislang gut überstanden. „Ich bin zufrieden“, sagt Favre, „meine Mannschaft hat trotz der wahnsinnigen Hitze gegen Duisburg ein ordentliches Spiel abgeliefert. Ein guter Test, 3000 Zuschauer waren in Kapellen, die Spieler konnten im Rhythmus bleiben.“
In der Tat hatten die Borussen den Pokalfinalisten aus dem Ruhrgebiet meist fest im Griff. Martin Stranzl (12.), Mike Hanke (58.) und Roman Neustädter (70.) sorgten für eine beruhigende 3:0-Führung im Backofen Erftstadion, ehe Daniel Reiche (83.) der Ehrentreffer für den MSV gelang.
„Wir sollten den Sieg nicht überbewerten. Die Duisburger waren zuvor mehrere Tage im Trainingslager, waren vielleicht auch etwas müde“, so Stranzl. Der Innenverteidiger hatte erstmals seit dem Pokalspiel in Regensburg wieder auflaufen können, wirkte bei seinem Comeback top-fit. Bemerkenswert, mit welcher Dynamik er sich beim Führungstreffer in Szene setzte und die Kugel per Kopf in die Tor-Maschen wuchtete. „Es war in Ordnung. Wichtig ist, dass die Wade gehalten hat. Das war wichtig für mich, um Spielpraxis zu sammeln“, so der Österreicher. Er sei jedoch lange genug im Geschäft und wisse daher, „dass man nach solch einer Verletzung zwei bis drei Spiele braucht, um wieder richtig reinzukommen“.
Neben Stranzl wusste auch Yuki Otsu zu überzeugen. Der quirlige Japaner hatte zwei Tore vorbereitet, vergaß zudem die Defensiv nicht. Dafür gab es ein Favre-Lob: „Yuki hat es ganz ordentlich gemacht, er hat provoziert, ist nach vorne gegangen und in die Schnittstellen gelaufen. Das war positiv.“ Gefallen hat dem Schweizer dazu Borussias neue Qualität bei ruhenden Bällen: „Wir waren sehr effektiv, wie ich sagen muss. Drei Tore durch Standards — das ist gut.“ Es gelte, so Favre, dies mit in das Bundesliga-Duell gegen Kaiserslautern am Samstag zu nehmen.