Torjäger im Blickpunkt: Kruse cool, Hanke emotional
Mönchengladbach (dpa) - Max Kruse sieht dem Treffen mit seinem Ex-Club relativ gelassen entgegen, Mike Hanke erwartet eine sehr emotionale Rückkehr in den Borussia-Park.
Vor dem Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg am Sonntag (17.30 Uhr) stehen die beiden Torjäger im Spiel gegen ihre einstigen Vereine im Vordergrund. Der Gladbacher Durchstarter Kruse bleibt vor dem Wiedersehen ganz cool, freut sich aber auf seinen ehemaligen Trainer. „Unter Christian Streich habe ich sehr viel gelernt und den Durchbruch geschafft. Das war für meine persönliche Entwicklung sehr wichtig“, sagte Borussias bester Torschütze.
Kruses Entwicklung hat nach der enormen Leistungssteigerung in der vergangenen Saison in Mönchengladbach noch einmal einen Schub bekommen. Das hat sein damaliger Freiburger Trainer erwartet. „Das war mir klar“, meinte Streich, der sich natürlich auf das Treffen mit seinem ehemaligen Schützling freut. „Wir freuen uns nur nicht, dass er bei Gladbach spielt“, sagte der SC-Coach. Auch Kruses alter Mitstreiter Matthias Ginter verspricht keine Sonderbehandlung. „Da ruht auch mal die Freundschaft über 90 Minuten. Das wird er auch verstehen können“, meinte der U 21-Nationalspieler.
Für Hanke ist die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte eine große Sache. „Das ist für mich ein sehr, sehr emotionales Spiel. Ich freue mich riesig darauf“, sagte der Ex-Nationalspieler, der bei Borussia ausgemustert wurde und in Freiburg auch wegen Verletzungen noch nicht so richtig Fuß gefasst hat. Erst dreimal stand er in der Bundesliga in der Startelf, zwei Tore hat er auf dem Konto. „Ich versuche der Mannschaft erst mal läuferisch zu helfen und vorne die Bälle zu halten“, sagte Hanke.
Seinen letzten Auftritt im Borussia-Park am 18. Mai wird der Blondschopf nie vergessen. In einem spektakulären Spiel gegen den FC Bayern gelang ihm sogar noch ein Tor. Bei seiner Auswechslung gab es minutenlange Sprechchöre, viele Fans erhoben sich von ihren Sitzen. Hanke war den Tränen nahe. „Das war wirklich sehr ergreifend“, sagte der Torschütze anschließend.
Der Ärger über die zunächst geplante und dann doch nicht vollzogene Vertragsverlängerung ist längst verraucht. Hanke hat noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern. Mit Kollege Martin Stranzl traf er sich zuletzt auf einen Kaffee. Am Niederrhein loben sie ihren ehemaligen Mitstreiter noch heute in den höchsten Tönen. Die Entscheidung gegen ihn fiel, weil die Verantwortlichen in Luuk de Jong und Peniel Mlapa auf zwei wesentlich jüngere Spieler setzen wollten. Dennoch sagt Sportdirektor Max Eberl: „Mike Hanke war unser Gesicht in der Nicht-Abstiegssaison.“
Aus diesem Grunde erwartet der Stürmer auch einen sehr freundlichen Empfang im Borussia-Park. „Ich gehe davon aus, dass es nicht einen einzigen Pfiff gegen mich geben wird. Das ist auch mal schön. Das war bei meinen Ex-Vereinen früher nicht immer so der Fall“. Ob er denn jubeln werde, wenn er ein Tor gegen Gladbach schießt? „Ich weiß es nicht. Darüber habe ich mir noch null Gedanken gemacht.“