Uefa verändert Borussia-Park
Die Eingriffe des europäischen Fußballverbandes bei den Spielen in der Champions League sind immens.
Mönchengladbach. Borussias Mediensprecher Markus Aretz formuliert es diplomatisch. „Die Uefa hat klare Vorstellungen, wie es bei den Europapokal-Spielen hier ablaufen soll.“ Er hätte auch „unverschämt“ sagen können. Denn die Vorgaben, die der europäische Fußballverband stellt, gehen bis ins letzte Detail. Dreimal hat eine 20-köpfige Uefa-Delegation den Borussia-Park inspiziert. Weil sich der Verein als harter Verhandlungspartner erwies, würden die Veränderungen nicht ganz so umfangreich sein. Eine Übersicht.
Fassungsvermögen: In den Borussia-Park dürfen bei den Europapokal-Spielen 46 279 Zuschauer (Bundesliga in dieser Saison: 54 010). Weil nur Sitzplätze erlaubt sind, werden die Veränderung auf der Nordkurve am gravierendsten sein. Dort finden 7000 Besucher Platz, in der Bundesliga sind es doppelt so viele. Fünf Prozent der Tickets (2300) gehen an den Gast, sie werden im Block 6 und 7 (Süd/Südost) sowie West untergebracht.
Sollten Tickets zurückgegeben werden, wird kurzfristig entschieden, ob sie in den freien Verkauf gehen. Die Preise sollen nicht wesentlich höher sein als bei Bundesligaspielen. Rund 300 Uefa-Gäste werden im „Champions-Club“, einem Zelt vor der Haupttribüne, untergebracht.
TV-Übertragung: Die Uefa hat 28 Kameraplätze festgelegt (bei Bundesligaspielen zwischen neun und zwölf). Sie schränken das Fassungsvermögen zusätzlich ein. Das ZDF überträgt ein Mittwoch-Spiel, bei Sky sind alle Partien zu sehen.
Werbung: Die Borussia muss das Stadion zwei Tage vor dem Spiel frei von Werbung übergeben — bei Spielen am Dienstag und einer Bundesligapartie am Samstag davor eine Herausforderung.
Zeitablauf: Die Uefa gibt den Ablauf am Tag vor dem Spiel und am Spieltag auf die Minute genau vor. Das reicht vom Abschlusstraining im Stadion bis zum Warmlaufen vor dem Spiel. Abweichungen würden sofort mit Geldstrafen für die Vereine geahndet.