VfB-Coach warnt vor Borussia: „Von der Kette gelassen“
Stuttgart (dpa) - Auf eine Watschn von Borussia Mönchengladbach am ersten Wasenwochenende hat der VfB Stuttgart nun wirklich keine Lust. Nach dem erlösenden ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga wollen die Schwaben im Heimspiel am Samstag unbedingt nachlegen.
Doch auch die Mönchengladbacher wollen nach zuvor fünf Niederlagen am Stück eine Serie starten. „Sie wurden ein bisschen von der Kette gelassen“, warnte Stuttgarts Trainer Alexander Zorniger vor der aktiver auftretenden Borussia.
In den ersten 20 Minuten hätte Mönchengladbach unter dem neuen Trainer André Schubert beim 4:2 gegen den FC Augsburg regelrecht „ein Feuerwerk“ abgebrannt. Nach 21 Minuten stand es schon 4:0. „Es ist ein Unterschied, ob der Gegner abwartend-aggressiv oder angreifend-aggressiv auftritt“, erläuterte Zorniger den Unterschied zwischen Lucien Favre und seinem Nachfolger Schubert.
Der Unterschied zwischen dem VfB vor der Hannover-Partie und nach der Hannover-Partie hat viel mit Erleichterung zu tun. „Das hat allen extrem gut getan“, sagte Zorniger. Ein „Rucksack“ voller Belastung sei deshalb aber noch lange nicht von ihm abgefallen. „Ich liebe es einfach zu gewinnen, ich hasse es extrem zu verlieren“, betonte er.
Der Trend soll sich auch gegen Mönchengladbach fortsetzen. Zumindest Trainerkontrahent Schubert dürfte aber die jüngste Statistik gefallen. Noch unter seinem Vorgänger Favre gewann die Borussia drei ihrer vier Gastspiele beim VfB und musste dabei keinen Gegentreffer hinnehmen. „Ich hoffe, dass wir uns weiter befreien können“, sagte Schubert am Freitag. Die Spieler seien ihm zufolge am Donnerstag mit einem „breiten Grinsen“ zum Training erschienen.
„Wir haben den ersten Schritt aus der Krise gemacht“, sagte Fabian Johnson nach dem Sieg in Augsburg. „Den nächsten wollen wir schon am Samstag in Stuttgart gehen.“
Die Schwaben wollen einen Tag nach dem Start des Cannstatter Volksfestes die leise Begeisterung unter ihren Fans nicht abrupt enden lassen. „Wir lassen keine Sektkorken knallen“, versicherte Sportvorstand Robin Dutt nach der Dienstreise nach Niedersachsen. „Wir haben nicht das Saisonziel erreicht, sondern das Tagesziel.“
Die Stuttgarter Spieler wissen das auch. „Ich vertraue meinen Mannschaftskollegen. Wir werden alles daran setzen, erneut eine gute Leistung zu zeigen“, beteuerte Antreiber Serey Dié.
Im Mittelfeld wird er auch wieder auf die Mithilfe von Kapitän Christian Gentner bauen können, der in Hannover wegen Problemen an der Achillessehne ausgewechselt werden musste. „In der Zwischenzeit ist es wieder besser geworden“, sagte Zorniger.
Sein Gegenüber Schubert erhält indes Lob von Sportdirektor Max Eberl. Der 44-Jährige habe die Mannschaft „offenbar mit seiner Art erreicht“ und mache „einen richtig guten Job“, sagte Eberl. Bei der Suche nach einem möglichen neuen Coach will er weiter nichts überstürzen. „Ich habe noch mit keinem Trainer gesprochen. Wir werden das Thema ganz sachlich angehen und irgendwann eine gute Entscheidung treffen“, sagte Eberl. Punkte in Stuttgart wären gute Argumente für Schubert.