Borussia Mönchengladbach „Der VfL ist wieder da!“ - Erleichterung nach dem Sieg gegen Augsburg

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat die Niederlagen-Serie in der Fußball-Bundesliga beendet. Nach dem plötzlichen Rücktritt von Lucien Favre zeigten sich die Fohlen im Heimduell gegen den FC Augsburg unter dem neuen Interims-Trainer André Schubert wie ausgewechselt und siegten hochverdient mit 4:2 (4:0).

Konnte sich über einen gelungenen Einstand freuen: Borussias Trainer André Schubert.

Foto: Federico Gambarini

Nach fünf Pleiten in Folge der erste Dreier. Gladbach ist somit nicht mehr Tabellenletzter, klettert auf Rang 16.

Der Moment des Spiels: Donnernder Applaus für die Fohlen aus der Nordkurve. Die pure Erleichterung ist nach dem Schlusspfiff im Borussia-Park zu spüren. Mannschaft und Fans haben gemeinsam alles gegeben, um die extreme Situation (fünf Liga-Klatschen in Folge, Favre-Rücktritt) zu lösen. Gladbach, der Niederrhein, jubelt. „Der VfL ist wieder da!“

Der Spieler des Spiels: Ausgerechnet im Spiel eins nach dem Rücktritt seines großen Mentors Lucien Favre blüht Raffael wieder auf. Ganz starker Auftritt des Brasilianers. Spaß, Freude, Technik, Willen Torgefahr — alle seine Qualitäten sind plötzlich wieder da.

Der Aufreger des Spiels: „Ein nicht alltäglicher Pfiff, aber vollkommen korrekt.“ Das sagt Sky-Schiedsrichter-Experte zum ersten Strafstoß gegen Borussia. Wendt und Dominguez hatten Augsburgs Ji in die Mangel genommen. Abgehakt! Aber was war beim zweiten Strafstoß, den Schiedsrichter Daniel Siebert gepfiffen hatte? Koo war auf Xhaka aufgelaufen, dann zu Boden gegangen. Ein sehr fragwürdiger Elfer. Diesen Elfer hätte man wohl eher nicht geben dürfen.

Chronik des Spiels: Was für ein Feuerwehr-Auftakt der Fohlen: Schon nach 21 Minuten ist die Nummer durch. Borussia überrollt Gegner Augsburg. Vier Tore schlagen binnen 16 Minuten in der Schwaben-Kiste ein. Volley-Schuss (Johnson), Flugkopfball (Xhaka) Winkel-Schlenzer (Stindl), Distanz-Hammer (Dahoud). Gladbach im Lewandowski-Modus. Und Augsburg hat Glück, dass es in Durchgang eins nicht noch schlimmer kommt: Dahoud und Raffael, der an allen vier Treffern beteiligt gewesen ist, lassen weitere Chancen ungenutzt.

Nach der Pause zeigt Gladbach allerdings auch wieder Schwächen, gerade in der Defensivarbeit kommt es zu Nachlässigkeiten. Hereingabe, Wendt und Dominguez hauen Augsburgs Ji um. Elferpfiff von Schiri Daniel Siebert. Paul Verhaegh verwandelt zum 4:1. Borussia im Anschluss wieder aggressiver, kommt prompt zu Chancen. Augsburgs Keeper Hitz pariert allerdings wiederholt grandios.

Die Borussia ist zurück
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Plötzlich wieder Elfer für Augsburg: Koo läuft auf Xhaka auf. Erneut tritt Verhaegh an. Nur noch 4:2. Borussia stürmt wieder los, Traoré ballert die Kugel an den Pfosten. Kurz darauf bumst Raffaels Schuss an die Latte. Dann Schlusspfiff. Schubert gelingt das perfekte Debüt als Aushilfs-Trainer.

Stimmen zum Spiel:

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): Wir sind sehr froh, dass wir drei Punkte geholt haben. Das ist in unserer aktuellen Situation extrem wichtig. Die Jungs haben sich auf das konzentriert, was wir vor der Partie besprochen haben, und einen überragenden Auftritt hingelegt. Sie wissen um ihre große Qualität und sind endlich wieder mutig aufgetreten. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Was wir insbesondere in der ersten Hälfte investiert haben, war brutal. Das frühe Tor war Gold wert, danach haben wir konsequent nach vorne gespielt, weitere Tore nachgelegt und am Ende verdient gewonnen. Ich bin stolz auf mein Team.

Markus Weinzier
l (Trainer FC Augsburg): Wenn man nach 20 Minuten 0:4 zurückliegt, ist klar, dass es schwierig wird, zu punkten. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht — das darf uns einfach nicht passieren. Wir haben den Gegner, der seine Qualität eindrucksvoll abgerufen hat, dadurch aufgebaut. Ich gehe aber davon aus, dass das eine Eintagsfliege war. Denn dass wir es besser können, haben wir in der zweiten Halbzeit bewiesen. Dennoch ist der Sieg für Borussia natürlich verdient.