W wie Weisweiler-Elf
110 Jahre Borussia: Die ehemaligen Profis stehen immer noch hoch im Kurs.
Mönchengladbach. Autogrammjäger sind immer noch in der Nähe: Wo und wann immer Kalla Pflipsen, Peter Wynhoff, Jörg Neun, Stephan Paßlack, Bachirou Salou, Martin Schneider, Thomas Kastenmaier und die anderen Akteure aufkreuzen, Borussias ehemalige Fußball-Profis stehen, obwohl in die Jahre gekommen, unverändert hoch im Kurs. Vornehmlich bei den Jüngeren.
An den früheren VfL-Masseur Charly Stock erinnern sich dagegen mehr die älteren Semester, wenn die Weisweiler-Elf durch die Lande tingelt und bei Turnieren oder Jubiläumsspielen die Attraktion schlechthin sind. „Das ist immer schön zu sehen, was der Name Weisweiler bewirkt. Zudem haben wir ja auch eine wirklich gute Mannschaft mit einer Reihe von tollen Spielern“, sagt Stock.
Die Haare wild in die Stirn gekämmt, der markante Schnauzbart, die dominante Brille — Stock ist seinem Typ treu geblieben: „Man erkennt mich eben.“ Wie zum Beispiel erst kürzlich beim Sportpresseball in der Frankfurter Oper, zu dem die Weisweiler-Elf eingeladen worden war.
Zuvor hatte sie ein Indoor-Fußballturnier mit 15 Traditionsmannschaften gewonnen und im Finale die türkische Nationalmannschaft mit 4:2 bezwungen. „Es war eine Freude für die gesamte Mannschaft, an solch einem hochklassigen Turnier teilzunehmen“, sagt Jörg Jung, der sich in der Mannschaft um die Termine kümmert, Kalla Pflipsen ist für das Finanzielle zuständig. Die Erlöse der 20 bis 25 Auftritte pro Jahr fließen wohltätigen Zwecken zu.
1991, acht Jahre nach dem Tod des erfolgreichsten VfL-Trainers aller Zeiten — Weisweiler starb am 5. Juli 1983 im Alter von 63 Jahren — hatte Stock mit Hans Davids und Rudi Pöggeler die Weisweiler-Elf ins Leben gerufen. Seitdem hält sie den Namen des großen Trainers lebendig. Stock: „Das war auch ein Wunsch seiner Frau Gisela und des Sohns John.“