Younes ist der nächste Rohdiamant
Der Gladbacher will den Durchbruch in der 1. Liga schaffen.
Mönchengladbach. Es gehört mehr als nur Talent dazu, damit aus dem Traum Fußball-Profi einmal Realität werden kann. Dessen ist sich auch Amin Younes bewusst.
Der liebe Gott hat dem 18-jährigen Mittelfeldspieler von Bundesligist Borussia Mönchengladbach eine Reihe von außergewöhnlichen Qualitäten in die Wiege gelegt. Younes ist ein Edel-Techniker, schnell, flink, beidfüßig, hat Zug zum Tor, kann mit einer blitzgescheiten Aktion den entscheidenden Nadelstich setzen. Kurzum: Ein Rohdiamant. Was der gebürtige Düsseldorfer bereits wiederholt in der Jugend und Borussias U 23 bewiesen hat.
Um aber Cheftrainer Lucien Favre von seinem Können so zu überzeugen, dass der Schweizer ihm einen Einsatz in Deutschlands Elite-Liga zutraut, musste Younes einige Monate sehr hart und intensiv arbeiten. Bis zum vergangenen Wochenende. Da warf ihn Favre bei der 1:2-Niederlage in Hannover in der turbulenten Schlussphase ins kalte Wasser. Acht Minuten dauerte Younes‘ Liga-Debüt.
Für den Jungspund ein unvergessliches Erlebnis. „Es war ein wunderschönes Gefühl. Leider haben wir nicht gewonnen, aber ich freue mich trotzdem“, verriet er später. „Das hat Amin sich in den vergangenen Wochen erarbeitet“, bemerkte Favre, „er hat unglaubliche Fähigkeiten im Dribbling. Er ist sehr beweglich.“ Dabei wäre Younes‘ erster Auftritt auf der großen Bühne beinahe noch geplatzt.
Favre wollte ihn bereits früher bringen, als just in diesem Augenblick Hannovers Diouf das 2:0 markierte. Favre rief Younes zurück zur Bank. „Der Trainer hat mir aber gesagt, ich komme auf jeden Fall rein. Da habe ich mich sehr gefreut“, sagt Younes. Er wisse aber auch, dass Hannover nur die erste Stufe auf der Karriereleiter gewesen ist.
Um bei Borussia ähnlich durchstarten zu können wie Marc-André ter Stegen, Patrick Herrmann oder Marco Reus ist es noch ein weiter Weg. „Ich muss mich immer und immer wieder im Training anbieten, jeden Tag alles geben“, sagt Younes. Am Mittwoch, wenn die Fohlen die Vorbereitung auf das Spiel gegen Hertha BSC Berlin beginnen, greift Amin wieder an.