Bundesliga-Stiftung will Inklusion im Sport vorantreiben
Frankfurt/Main (dpa) - Wenn die Stars von Borussia Dortmund und Bayern München beim Supercup ins Stadion einlaufen, werden sie auch von acht Kindern mit Behinderung begleitet.
Erstmals gibt es beim traditionellen Kräftemessen der deutschen Topteams vor dem Bundesliga-Saisonstart eine gemischte Gruppe von Einlaufkindern. Es ist der Startschuss einer langfristigen Kooperation der Bundesliga-Stiftung mit der „Aktion Mensch“, durch die die Inklusion im deutschen Sport vorangetrieben werden soll. „Wir nehmen den Supercup, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber es geht um die Projekte“, sagte Kurt Gaugler, geschäftsführendes Mitglied der Bundesliga-Stiftung.
Drei große Bausteine stellte Gaugler bei der Präsentation heraus. Da ist zum einen die Aktion „Lernort Stadion“, an der sich derzeit zwölf Vereine von der Bundesliga bis zur Regionalliga beteiligen. Dort sollen künftig Jugendliche und Kinder in Diskussionsrunden an das Thema Inklusion herangeführt werden.
Zum zweiten wird der Bundesliga-Reiseführer „Barrierefrei ins Stadion“ für behinderte Fans auf die 3. Liga ausgedehnt. Und drittens werde ein Kompetenzzentrum für Blindenreporter eröffnet, um künftig noch mehr blinden Menschen das Live-Erlebnis Fußball zu ermöglichen.
„Es ist beeindruckend, was die Bundesliga-Stiftung macht. Als ich 1972 bei Eintracht Frankfurt anfing, war das Thema Behinderte noch ein Tabu“, sagte Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel. Er forderte zugleich: „Das muss noch mehr von den Vereinen unterstützt werden, damit noch mehr Menschen mit Behinderung die Faszination des Fußballs erleben können.“.
Armin v. Buttlar, Vorstand der „Aktion Mensch e.V.“, bezeichnete die Zusammenarbeit als wichtig, damit „Inklusion mehr Raum bekommt im Profifußball“. Der Sport habe „viel mit Herz, Offenheit und Gemeinschaftsgefühl“ zu tun. Die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, erhofft sich durch die Kooperation eine breitere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. „Das Thema erhält eine größere Gewichtung, das führt vielleicht zu mehr Normalität“, sagte v. Buttlar.