15 Bayern-Tore für Pep - Ribéry in neuer Rolle
Weiden (dpa) - Matthias Sammer fasste die erste Woche von Pep Guardiola in drei Worten zusammen. „Angenehm, intensiv, vertrauensvoll“, sagte der Sportvorstand nach dem ersten Spiel-Auftritt der Mannschaft unter dem neuen Münchner Chefcoach.
Eine riesige Vorstellungs-Pressekonferenz, fünf zum Teil öffentliche Trainingseinheiten und ein gigantischer Hype lagen da hinter dem FC Bayern, bei dem ein Lob über den spanischen Fußball-Experten das nächste jagt. „Pep Guardiola hat viele Ideen, es gibt viel Neues“, berichtete Franck Ribéry nach dem 15:1 (3:0) im ersten Testspielchen. „Es hat Spaß gemacht.“
Der Franzose durfte beim Sieg in Weiden in ungewohnter und auch schon von Lionel Messi beim FC Barcelona ausgefüllter Rolle ran: In der Spitze. „Ich mache das, was der Trainer will. Wenn er das will, okay“, erklärte Ribéry, der mit dem Coach schon während des ersten Trainings diese Woche über mögliche neue Rollen gesprochen hatte. Keine Rolle spielte dagegen Mario Gomez, der nach einem Gespräch mit Guardiola nicht für das Testspiel-Wochenende berücksichtigt wurde.
Ribéry bejubelten die 11 000 Fans in Weiden zwar am lautstärksten, doch der eigentliche Bayern-Star des ersten Vorbereitungsspiels war Guardiola. Im Freizeitlook mit Lederjacke stieg er aus dem Bus, während der Partie hockte er dann im Bayern-Mantel auf der Bank. Der 42-Jährige beobachtete mit einem schwarzen Notizbuch in der Hand genauestens die ersten Wettkampf-Bewegungen seines Personals, steckte hin und wieder mit den Assistenten Domenec Torrent und Hermann Gerland sowie Sportvorstand Matthias Sammer die Köpfe zusammen. Laut wurde Guardiola nur selten, Jérôme Boateng und Emre Can rief er aber für Anweisungen zu sich.
„Pep hat sich sehr gefreut, dass er natürlich auch am Anfang, bei allem Respekt für den Gegner, nicht gleich auf die Topmannschaft trifft, sondern auch neben dem Training sehen kann, wie die Spieler sich bewegen, wie sie spielen“, berichtete Sammer und versprach dem Anhang schon einmal den selben Einsatz wie in der Triple-Saison. „Was wir machen werden, ist intensiv zu arbeiten, um unseren Fans gerecht zu werden. Pep, unser Trainer, und auch sein ganzes Team, werden dabei natürlich die Hauptverantwortung tragen und alle im Verein werden sie unterstützen.“
Erst einmal durften die Anhänger viele Bayern-Tore bejubeln. Patrick Weihrauch (4), Julian Green (3), Franck Ribéry (2), Mitchell Weiser (2), Toni Kroos, Oliver Markoutz, Thomas Müller und Vladimir Rankovic sorgten für die Treffer im ersten Match unter dem neuen Coach. „Es ist natürlich was Besonderes unter so einem Trainer trainieren zu dürfen und alles hier so mitmachen zu dürfen“, sagte der 19-jährige Weihrauch mit leuchtenden Augen - und für seine vier Tore bekam er wiederholt von Teamkollegen einen Klaps auf den Hinterkopf.
Junge Spieler, das wissen Weihrauch & Co. natürlich, dürfen bei einem Jugendförderer wie Guardiola auf ihre Chance hoffen. Und da noch längst nicht alle Bayern-Stars aus den Ferien zurück sind, können sie sich bei den ersten Kicks der Saison präsentieren. „Auch in solch einem Spiel kann man etwas ausprobieren“, erklärte Routinier Manuel Neuer, der den Hype nicht nur am Coach festmachen wollte. „Ich denke, dass es dabei nicht nur um den Trainer geht, sondern auch um die Mannschaft, weil wir so erfolgreich waren.“