3:1 in Wolfsburg: Dortmund bereit für Bayern-Schlager

Wolfsburg (dpa) - Unbekümmert, unbeeindruckt und vor allem unbesiegt geht Meister Borussia Dortmund ins Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga gegen Bayern München.

Mit dem in kühler Effizienz herausgespielten 3:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg gab der BVB die perfekte Antwort auf jene Annahmen, die Borussia würde nach der 4:4-Gaudi in der Vorwoche gegen Stuttgart Nervenflattern bekommen. So fiel es Mats Hummels leicht, Kampfansagen vom Herausforderer Bayern München milde lächelnd zu kontern. „Wenn wir gewinnen, glaube ich nicht, dass wir uns das noch nehmen lassen“, sagte der frühere Bayern-Profi.

Nach dem 23. Bundesligaspiel in Serie ohne Niederlage dachten alle Dortmunder nur noch an den Megahit vier Tage später. Titelverteidiger und Spitzenreiter Dortmund gegen Rekordmeister und Verfolger München. Und das ganze vier Spieltage vor dem Saisonende. „Dass es ein Flutlichtspiel unter der Woche ist, erhöht den Reiz. Wir wollen den 80 000 ein Spektakel bieten“, versprach Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. Hummels hatte schon mehr im Sinn.

Mit 66 Punkten und drei Zählern Vorsprung auf den FC Bayern geht der BVB in das Spitzenspiel, das der Borussia die achte Meisterschaft ein gehöriges Stück näher bringen könnte. „Wenn die Bayern gewinnen, sind wir gleichauf. Eine Vorentscheidung kann also nur zu unseren Gunsten laufen“, befand Nationalspieler Hummels.

Der Widerspruch ließ nicht lange auf sich warten. Kurz nachdem Hummels gegen seinen Ex-Club gestichelt hatte, versuchte Trainer Klopp drei Etagen höher auf der Pressekonferenz seine Spieler auf dem Teppich zu halten. „Meines Wissens sind danach noch vier Spiele und damit zwölf Punkte zu vergeben. Wir spielen noch gegen Schalke und Gladbach, also gibt es meiner Meinung nach am Mittwoch keine Vorentscheidung. Und das ist für mich, ehrlich gesagt, die einzig relevante Meinung“, sprach Klopp.

Für die gut 6000 Dortmunder Fans in der mit 30 000 ausverkauften Volkswagen-Arena war da schon alles gesagt. Das kühle 3:1 gegen starke Wolfsburger war Statement genug. „Deutscher Meister wird nur der BVB“ skandierten sie bereits nach dem herrlichen wie kompromisslosen 2:0 durch Ilkay Gündogan (49. Minute). Der sehenswerte Schlenzer des immer stärker werdenden Mittelfeldspielers unmittelbar nach der Pause kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Kurz zuvor hatte Wolfsburgs einziger Torschütze Mario Mandzukic (61.) noch eine seiner vielen Chancen kläglich vergeben.

Wie das besser geht, zeigte ihm BVB-Torjäger Robert Lewandowski gleich zweimal (22. Minute/90.). „Wir sind schon gut - das wissen wir“, tönte Klopp, konnte sich dies aber erlauben. „In Wolfsburg 3:1 zu gewinnen, ist kein Pappenstiel“, lobte Präsident Reinhard Rauball.

Die widererstarkten Wolfsburger bekamen nach zuvor vier Siegen auf dem Weg Richtung Europacup so mal wieder einen Dämpfer. „Die Borussia war die reifere Mannschaft. Wir hatten zu viel Respekt vor dem Meister“, schimpfte VfL-Coach Felix Magath. Der Meister von 2009 tritt am Mittwoch in ähnlicher Konstellation wie Dortmund gegen Bayern bei Hannover 96 an. Im brisanten Niedersachsen-Derby geht es beim direkten Konkurrenten allerdings „nur“ um die Europa League.

Möglich, dass Magath da auf Torjäger Patrick Helmes verzichten muss. Der war bereits mit muskulären Problemen ins Spiel gegangen und musste zur Pause runter. „Patrick Helmes hatte wieder Probleme“, berichtete Magath. Die kommenden Tage sollen nun Aufschluss über seine Fitness bringen. Sicher fehlen wird hingegen Alexander Madlung. Der Abwehrspieler sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (84.).