Stimmungsboykott 96 nähert sich kritischen Fans an: Ultras dürfen bleiben
Hannover (dpa) - Fußball-Bundesligist Hannover 96 geht auf seine kritischen Anhänger zu. Anlässlich des Starts des Dauerkartenverkaufs veröffentlichte der Verein in Abstimmung mit dem Fanbeirat eine Erklärung.
„Wir wünschen uns, dass bei fanpolitischen Themen künftig mit- statt übereinander gesprochen wird“, hieß es darin. In der vergangenen Saison hatten die 96-Ultras zu einem Stimmungsboykott bei Heimspielen aufgerufen. Sie protestierten damit gegen die Pläne von Präsident Martin Kind, die Mehrheit am Fußball-Bundesligisten zu übernehmen.
In der Erklärung hieß es nun: „Im Stadion soll es eine positive Stimmung und Unterstützung unserer Mannschaft geben. Dabei sollen alle Fans mit auf den Weg genommen werden.“ Zudem wurde ein gemeinsames Leitbild entwickelt. Dazu gehört unter anderen „ein fairer und respektvoller Umgang aller mit 96 verbundenen Personen“ und „der regelmäßige Austausch“ zwischen Club-Vertretern, Spielern und den Fans.
Von Freitag an können alle Dauerkarteninhaber ihren Stammplatz im Stadion verlängern, damit auch die kritischen Ultras. „Wir vertrauen den Fans von Hannover 96“, sagte Vereinschef Kind. Als Dankeschön an die Anhängerschaft soll auch verstanden werden, dass die Preise für die Dauerkarten und Einzeltickets in der neuen Saison nicht erhöht werden. Der freie Verkauf startet am 13. Juli. In der vergangenen Saison kamen im Schnitt 41 000 Zuschauer zu den Heimspielen von Hannover 96.