96-Trainer Schaaf lässt Zukunft offen
Hannover (dpa) - Über den bevorstehenden Abstieg wird bei Hannover 96 kaum noch geredet, dafür umso mehr über Thomas Schaaf. Geht er oder bleibt er auch in der 2. Liga der 96-Trainer? Das ist die Frage, die die Fußballfans in der Stadt beschäftigt.
Doch der Coach des fast hoffnungslos abgeschlagenen Tabellenletzten der Bundesliga hüllt sich über seine Zukunftspläne in Schweigen und lässt die Öffentlichkeit und vielleicht auch die Vereinsführung zappeln.
„Es gibt nicht Neues“, erklärte Schaaf nach dem 11:0 im Testspiel gegen den OSV Hannover am Dienstagabend. Der als Hoffnungsträger in der Winterpause geholte Trainer besitzt bei Hannover 96 einen Vertrag für die Bundesliga. Eine vorzeitige Aufgabe nach der desaströsen Bilanz von neun Niederlagen in zehn Spielen hat der frühere Bremer Meistercoach bisher stets ausgeschlossen. Ob er auch in der 2. Liga zur Verfügung steht und ob ihn Hannover überhaupt behalten möchte, ist unklar.
„Die Sache ist komplexer, als viele Außenstehende sich das vorstellen“, sagte Manager Martin Bader der „Bild-Zeitung“. Er müsste sich eigentlich um den Aufbau einer neuen Mannschaft kümmern, denn nach dem Abstieg werden die wenigen Top-Spieler wie Nationaltorwart Ron-Robert Zieler den Club verlassen. Doch ohne die Klärung der Trainerfrage ist eine vernünftige Kaderplanung für die nächste Saison kaum möglich.
Vereinspräsident Martin Kind hatte Planungssicherheit bis Ende März gefordert. Über Ostern haben die Beteiligten fleißig telefoniert, doch Entscheidungen wurden nicht bekanntgegeben. Das heizt die Spekulationen an. Als Schaaf aus privaten Gründen das Training am Karfreitag verpasste, kursierten sofort Gerüchte, dass der 54 Jahre alte Coach noch vor dem Samstag-Spiel gegen den Hamburger SV aufgibt.
Fast demonstrativ saß Schaaf beim Testmatch am Dienstag auf der Bank, zuvor hatte er bereits ein einstündiges Anschwitzen beaufsichtigt. In der Länderspiel-Pause hatte Schaaf gleich drei Freundschaftsspiele gegen die Landesligisten Heesseler SV (9:4) und OSV Hannover (11:0) sowie gegen den Zweitligisten FC St. Pauli (4:1) angesetzt.
24 Tore erzielten die 96-Spieler insgesamt. „Jedes Tor ist gut“, sagte der Trainer zu der völlig ungewohnten Trefferflut. In der Bundesliga traf die 96-Mannschaft in 27 Partien lediglich 22-mal. Unter Schaafs Leitung gelangen sogar nur vier Tore.