Abstiegskampf pur: Bedrohtes Quartett unter sich

Düsseldorf (dpa) - Die größte Spannung in der Fußball-Bundesliga bietet derzeit der Abstiegskampf. Gleich vier Kontrahenten treffen in direkten Duellen aufeinander.

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Dabei stehen vor allem die Heimmannschaften Hamburger SV (gegen den SC Freiburg) und 1. FC Nürnberg (gegen den VfB Stuttgart) mit jeweils 23 Punkten auf den Rängen 16 und 17 unter Erfolgszwang. Sollten die beiden Traditionsclubs ihre Aufgaben vor eigenem Publikum nicht erfolgreich lösen, könnte dies schon ein entscheidender Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt sein.

Es wäre ganz nach dem Geschmack von HSV-Trainer Mirko Slomka, mit einem Sieg an der Konkurrenz vorbeizuziehen. „Das ist für uns eine große Motivation“, sagte der Coach, unter dem die Hanseaten noch kein Heimspiel verloren haben. Zwar fehlen in Ivo Ilicevic und dem gesperrten Hakan Calhanoglu zwei Akteure, dafür kehrt Pierre-Michel Lasogga zurück und soll die Sturmmisere bei den Hamburgern beheben.

„Wir freuen uns wahnsinnig, weil Pierre eine echte Waffe ist“, meinte Slomka. Keine guten Erinnerungen an das mit 0:3 verlorene Hinspiel hat Freiburgs Keeper Oliver Baumann, der damals mit drei spektakulären Patzern entscheidend zur Niederlage beitrug. Allerdings kommen die Breisgauer, die in den nächsten drei Spielen ebenfalls gegen unmittelbare Konkurrenz antreten müssen, mit der Empfehlung von zwei Siegen nacheinander.

Ganz anders ist der Trend beim 1. FC Nürnberg vor dem Duell der holländischen Trainer. Unter Gertjan Verbeek hat der „Club“ zuletzt vier Niederlagen kassiert, während die Stuttgarter mit Neu-Trainer Huub Stevens noch kein Spiel verloren haben. „Wir sind gerade ein wenig ratlos, weil der Weg nach unten führt“, meinte Nürnbergs Kapitän Raphael Schäfer. Zudem fehlen den Franken sieben Stammspieler.

Der nur um einen Punkt besser platzierte VfB hat mit dem 1:0-Sieg gegen den HSV am Wochenende an Selbstvertrauen gewonnen. „Das war Erleichterung pur“, befand Flügelflitzer Ibrahima Traore. Allerdings warnte Stevens vor Zufriedenheit. „Wir haben noch acht Endspiele. Es hat sich nicht so viel verändert“, betonte der VfB-Coach.

Für die seit sechs Spielen sieglose Elf von Bayer Leverkusen geht es in der Partie beim Tabellenachten FC Augsburg auch um die Zukunft von Trainer Sami Hyypiä. Eine weitere Niederlage im Kampf um die Champions-League-Plätze kann sich der Finne wohl nicht mehr leisten. „Wir müssen versuchen, mit ihm gemeinsam aus der Misere herauszukommen“, betonte Sportdirektor Rudi Völler. Die Gastgeber können mit einem Sieg noch einmal die Europa-League-Plätze angreifen.

Den internationalen Wettbewerb hat Borussia Mönchengladbach nach zwei Dreiern wieder im Blick. „Wenn wir unseren Lauf mit zwei Siegen in Folge fortsetzen wollen, müssen wir in Frankfurt genauso auftreten“, meinte Borussias Offensivspieler Patrick Herrmann nach dem 3:0-Sieg gegen Hertha BSC. Die Eintracht hingegen muss noch aufpassen, dass der Abstand zur gefährdeten Zone nicht geringer wird. „Es wird bis zum Schluss eng bleiben. Die Mannschaften, die es am besten wegstecken, schaffen es auch“, meinte Trainer Armin Veh.