Slomka setzt auf Lasogga als HSV-Überlebensgarantie
Hamburg (dpa) - Vor dem nächsten „Überholspiel“ gegen den SC Freiburg baut HSV-Trainer Mirko Slomka auf Torgarant Pierre-Michel Lasogga und setzt Kapitän Rafael van der Vaart unter Druck.
„Er ist ein enorm wichtiger Typ für uns. Pierre ist sehr effektiv im Abschluss, er ist eine echte Waffe“, betonte Slomka vor dem Keller-Duell am Mittwoch in der Fußball-Bundesliga mit dem Tabellen-14. aus dem Breisgau. Mit elf Toren in nur 17 Punktspielen hat sich Lasogga den Ruf als HSV-Überlebensgarantie erarbeitet. Trotz dreiwöchiger Verletzungspause deutete er im Training sofort an, dass mit ihm als Knipser schon wieder zu rechnen ist. Allerdings muss auch Spielmacher van der Vaart, der seit Wochen ohne Tor, Vorlage und Form ist, in die Gänge kommen.
„Ein Spieler wie Rafa bekommt jetzt eine besondere Bedeutung“, sagte Slomka über den 31-Jährigen, von dem er seit seinem Amtsantritt Mitte Februar behauptet, er könne „den Unterschied ausmachen“. Zwar war der zwischendurch auch noch durch einen grippalen Infekt geschwächte Niederländer seither nicht in der Lage, sein wahres Leistungsvermögen abzurufen, doch Slomka erwartet, dass der Führungsspieler „die Klasse und Qualität, die er ja unbestritten hat“, nun auch zeigen wird: „Er fühlt sich mit jedem Tag besser. Ich bin überzeugt davon, dass er entscheidende Momente haben wird, die Partie zu prägen.“
Einen Kapitän, der vorangeht und zudem Lasogga mit Vorlagen füttert, hat der HSV allerdings auch bitter nötig. Denn in Hakan Calhanoglu (Sperre) und Ivo Ilicevic (Innenbandzerrung) fallen ausgerechnet in diesem wichtigen Spiel zwei offensivstarke Aktivposten aus. „Das trifft uns natürlich hart“, räumte Slomka ein. Da er um die Stärken des in Hamburg zuletzt dreimal nacheinander siegreichen SCF weiß, könnte er auf die bereits im Dortmund-Spiel (3:0) bewährte Taktik zurückgreifen: Damals machten in Petr Jiracek und Tomas Rincon zwei defensivstarke Mittelfeldakteure mit Erfolg die Außenbahnen dicht.
„Die Freiburger sind irre lauf- und kampfstark“, warnte Slomka vor den erstarkten Gästen. Diese Kriterien müsse der HSV unbedingt für sich entscheiden. „Wir müssen nicht unbedingt mehr laufen, aber wir müssen die Zweikämpfe gewinnen“, sagte der erfahrene Fußball-Lehrer. Setzt sich seine persönliche Heimserie fort, würde der ruhmreiche HSV - zumindest vorübergehend - den Relegationsplatz gegen einen „sicheren“ Tabellenrang eintauschen. Denn nach der Talfahrt unter Vorgänger Bert van Marwijk (acht Pflichtspielpleiten in Serie) hat Slomka dem Nordclub zumindest in den drei Heimspielen (7 Punkte) wieder zu mehr Stabilität verholfen. Nun will er nachlegen.