Schalke gegen Dortmund: Das Duell der Superstürmer
Schalkes Klaas-Jan Huntelaar ist der effizienteste, Robert Lewandowski der flexibelste Stürmer der Liga.
Düsseldorf. Wenn Dienstagabend das brisante Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 angepfiffen wird, dann kommt es zu einem Aufeinandertreffen zweier völlig unterschiedlicher Interpretationen des Angriffsspiels. Auf der einen Seite vertritt Robert Lewandowski beim BVB den Typus des mitspielenden, auf die Flügel ausweichenden und höchst flexiblen Stürmers.
Auf der anderen Seite hat der FC Schalke 04 mit Klaas-Jan Huntelaar einen Offensivspieler, der der stetig abnehmenden Spezies der Strafraumstürmer zuzuordnen ist. Mal listig, mal rücksichtslos, und immer zielstrebig.
Der eine, Lewandowski, bereitet sich seine Treffer mit atemberaubenden Dribblings wie zuletzt gegen Hannover 96 gleich gegen sechs Gegenspieler selbst vor und schließt auch noch gekonnt ab.
„Das war ein Weltklasse-Tor, ein fantastischer Moment“, sagte sein Trainer Jürgen Klopp begeistert. Lewandowski legt aber auch viele Bälle für seine Mitspieler auf, leitet Torchancen ein. Bereits zehnmal sind ihm in dieser Spielzeit direkte Torvorlagen gelungen.
Der andere, Huntelaar, erhofft sich vor allem Zuspiele seiner Kollegen und verwandelt manchmal so spektakulär wie beim 1:6 gegen Real Madrid, dass er dafür mit dem „Tor des Monats“ Februar ausgezeichnet wird. „Klaas-Jan ist ein eminent wichtiger Spieler für uns. Er erzielt die entscheidenden Tore und ist ein absoluter Führungsspieler in unserer jungen Mannschaft“, sagt Schalkes Trainer Jens Keller.
Was die beiden außergewöhnlichen Angreifer trotz ihrer Unterschiedlichkeit eint, ist die Gier, Treffer zu erzielen. Lewandowski ist mit 16 Toren in 25 Bundesligaspielen derzeit zweitbester Schütze in der Liga. Huntelaar hat in nur elf Partien zehn Treffer erzielt und ist damit der effizienteste Spieler der Liga.
Der 30-Jährige fiel zuletzt rund ein halbes Jahr aufgrund einer Knieblessur aus und ist erst seit der Winterpause voll einsatzfähig. „Ich will Tore erzielen“, sagt der Niederländer, wenn man ihn auf seine persönlichen Ziele anspricht. 0,6 Treffer schoss der 30 Jährige durchschnittlich pro Bundesligaspiel, seit er 2010 nach Gelsenkirchen kam. Ein Spitzenwert.
Robert Lewandowskis Bilanz ist mit 0,5 Toren pro Partie seit 2010 ähnlich überzeugend, auch wenn der 25-Jährige den Eindruck erweckt, häufiger Großchancen zu verspielen. Im Dezember 2013 sagte der Pole, der im Sommer zu Bayern München wechselt, selbstkritisch: „Ich hätte mehr Tore erzielen müssen.“ Die Teamkollegen der beiden wären Dienstagabend sicher froh um jeden Treffer ihrer Superstürmer.