Adler wieder da: „Am Wochenende noch nichts vor“

Leverkusen (dpa) - 309 Tage kein Spiel, nur Erholung und Reha: René Adler ist ins Leverkusener Tor zurückgekehrt und möchte seine Zukunft bald geklärt haben. Sein Torwarttrainer sagt, er sei fitter als je zuvor.

Adler ist für das Comeback auf der großen Fußball-Bühne bereit. „Ich fühle mich fit wie lange nicht und habe gut trainiert. Jetzt liegt alles in Sami Hyypiäs Hand, ich habe am Wochenende noch nichts vor“, sagte der 27-Jährige. Die ersten 90 Minuten nach seiner Knieoperation hat der Nationaltorwart in der Regionalliga West gut überstanden.

„Es war eine sehr, sehr gute Trainingseinheit für mich. Ich konnte Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen sammeln und bin mit Spiel- und Bewegungsabläufen, die anders als im Training sind, konfrontiert worden“, befand der Leverkusener Schlussmann, der vor knapp 300 Zuschauern im kleinen Leverkusener Stadion mit Bayers Reserve gegen den VfL Bochum II 1:3 unterlag, aber bei den Gegentreffern chancenlos war. „Das waren drei Kacktore: Das erste unglücklich, beim zweiten konnte ich nichts machen und das dritte war ein Elfmeter“.

In den 309 Tagen seiner Verletzungs- und Rehaphase hat sich im Club eine Menge verändert. Bernd Leno ist die neue Nummer eins im Tor, Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski die neuen Trainer. Ob Adler vor dem Ende seines Engagements bei Bayer am 30. Juni in der Bundesliga noch zum Einsatz kommt, ist offen. Zumindest eine Rückkehr in den Kader ist denkbar. „Bernd Leno macht das sehr gut. Ich werde im Training versuchen Druck zu machen. Es ist eine neue Situation für mich und ich will meine Erfahrung machen“, meinte Adler.

Noch ist nicht endgültig geklärt, ob Adler in der nächsten Saison beim Hamburger SV zwischen den Pfosten steht. „Wir verhandeln und es ist kein Pokern. Alles muss durch die Gremien des Vereins gehen und das braucht Zeit. Ich möchte, dass es bald Klarheit gibt“, sagte der Torhüter. Dass er seine alte Klasse wieder erreichen kann, glaubt auch sein Torwarttrainer Rüdiger Vollborn. „Rene hat unheimlich hart gearbeitet, um wieder an diesen Punkt anzukommen. Ich habe ihn nie fitter erlebt als im Moment“, sagte Vollborn.

Irgendwann wird sich für die ehemalige Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft auch die Frage der Rückkehr ins DFB-Team stellen. „Das ist sehr weit weg momentan, wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen. Ich gehe Schritt für Schritt, heute war der erste. Vielleicht steht am Ende der Treppe die Nationalmannschaft“, meinte Adler.