HSV: Besic räumt Fehler ein
Hamburg (dpa) - Der in die zweite HSV-Mannschaft abgeschobene Profi Muhamed Besic hat eigenes Fehlverhalten eingeräumt, aber Unverständnis über seinen Status beim Fußball-Bundesligisten zum Ausdruck gebracht.
„Ich habe beim HSV immer gehört: ,Momo, du bist ein Toptalent, ein Superspieler und hast eine große Zukunft'. Zeitgleich bekam ich keine Chance. Das hat mich zermürbt. Auch deswegen bin ich in dem Moment so explodiert“, sagte der 19 Jahre alte Abwehrspieler der „Sport Bild“ in einem Interview.
Als Trainer Thorsten Fink ihn nach einem Disput leicht am Kragen packte, habe er sich „schlichtweg angegriffen gefühlt“, betonte Besic, der sich tags drauf für sein Verhalten bei Fink entschuldigte. „Wir sind im Guten auseinandergegangen. Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich es nicht verstehen kann, dass er sich mit mir ausgerechnet das schwächste Glied ausgesucht hat“, berichtete der aufmüpfige Dauer-Reservist. Er habe seinem Trainer zudem gesagt, „dass ich felsenfest der Überzeugung bin, der (im Abstiegskampf steckenden) Mannschaft jetzt helfen zu können.“
Er blieb dennoch unberücksichtigt. Dass er in 15 Monaten nur dreimal in der 1. Liga gespielt habe, mache ihn „fertig“, und das weniger intensive Regionalliga-Training ziehe ihn „körperlich und mental runter“, sagte er. „Ich bin sauer, weil ich monatelang dem Verein und den Leuten dort vertraut habe - und von vielen enttäuscht worden bin.“ In der bosnischen Nationalelf sei er ein Topspieler, beim HSV Tribünengast. „Das ist schwer für mich zu verstehen“, meinte Besic. „In dem Augenblick, als ich mich als Sündenbock gefühlt habe, ist alles aus mir rausgebrochen.“