Wieder Spitzenreiter Alcácer erlöst Dortmund

Berlin · Borussia Dortmund steht eine Woche vor dem Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga beim FC Bayern wieder an der Tabellenspitze - dank eines Torschützen.

Paco Alcacer von Dortmund bejubelt das 2:0 gegen Wolfsburg.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Dank eines Doppelschlags von Paco Alcácer geht Borussia Dortmund als Tabellenführer in den Liga-Gipfel beim FC Bayern München. Der Spanier erlöste den behäbig spielenden BVB beim 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg durch ein Freistoß-Tor nach exakt 90 Minuten und legte drei Minuten später sogar ein zweites Tor nach. Da die Münchner zeitgleich in Freiburg nur zu einem 1:1 kamen, haben die Dortmunder vor dem Schlager am kommenden Samstag in München zwei Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger.

Dabei fehlte dem BVB, der zuvor in jedem seiner 13 Saison-Heimspiele in der Liga mindestens zwei Tore erzielt hatte, Anführer Reus eigentlich an allen Ecken und Enden. Der Nationalspieler fehlte, weil die Geburt seiner Tochter bevorstand. „Marco Reus und seine Lebensgefährtin Scarlett werden Eltern. Es gibt Dinge, die sind wichtiger als Fußball. Wir wünschen der werdenden Familie alles erdenklich Gute!“, teilte der BVB vor Spielbeginn mit. Verletzt ausgewechselt wurden zudem Abdou Diallo und dessen Ersatz Achraf Hakimi. Ihr Einsatz in München erscheint fraglich.

Die Wolfsburger, die zuletzt in München 0:6 verloren, verpassten trotz einer starken Defensiv-Leistung einen wichtigen Punkt im Kampf um die Europacup-Qualifikation. Der VfL-Lichtblick: VfL-Stürmer Daniel Ginczek gab nach mehr als dreimonatiger Sprunggelenks-Verletzung ein neunminütiges Comeback.

BVB-Trainer Lucien Favre konnte zwar wieder auf die zuletzt angeschlagenen Mario Götze, Alcácer und Axel Witsel zurückgreifen, die allesamt in der Startelf standen. Doch neben Pulisic fehlte den Dortmundern in Reus nicht nur der beste Scorer, sondern auch der Torgarant. In den vergangenen elf Spielen gegen die Niedersachsen hatte er zehn Tore geschossen, darunter auch das 1:0-Siegtor im Hinspiel.

Trotzdem waren die Dortmunder schon kurz nach dem Anpfiff virtuell Tabellenführer - und mussten nicht einmal etwas dafür tun. Das Freiburger 1:0 gegen den FC Bayern wurde beim Erscheinen auf der Anzeigentafel euphorisch bejubelt. Bei der Erledigung der eigenen Aufgaben taten sich die Westfalen aber sehr schwer. Gegen kampfstarke und gut organisierte Gäste spielten sie mit zu wenig Tempo und Ideen.

So dauerte es bis zur 19. Minute, ehe die Gastgeber die erste Torchance verbuchten: Nach schöner Ablage von Götze schoss Alcácer knapp über das Tor. Auf der Gegenseite verhindert Roman Bürki bei einem Schlenzer von Wout Weghorst sogar einen Rückstand (28.). Der FC Bayern hatte kurz zuvor ausgeglichen.

Kurios: Raphael Guerreio trat bei einem Klärungsversuch auf eine auf dem Spielfeld sitzende Taube. Der Vogel trottete zunächst irritiert ins Toraus, kam aber nach wenigen Sekunden zurück aufs Spielfeld und pickte munter weiter.

Das Spiel des BVB in der zweiten Halbzeit war ähnlich uninspiriert wie in der ersten. Ein Schrägschuss von Jadon Sancho (62.) und ein abgefälschter Versuch von Guerreiro (72.) waren fast schon Highlights. Beide stellten für VfL-Keeper Koen Casteels aber kein Problem dar. Bei Alcácers Freistoß-Tor sah der Belgier aber nicht gut aus - und musste am Ende noch einen Treffer nach einem Konter hinnehmen.

(dpa)