Transferperiode Ancelotti hofft auf „Vorreiterrolle“ von England
München (dpa) - Bayern Münchens Trainer Carlo Ancelotti wünscht sich, dass die englische Premier League mit der Verkürzung der Transferperiode im Sommer eine Vorreiterrolle im europäischen Fußball einnehmen wird.
„Ich hoffe, dass wir das auch in der Bundesliga einführen. Ich hoffe, dass der Transfermarkt künftig vor dem Saisonbeginn schließt“, sagte der 58 Jahre alte Italiener in München.
Die englische Premier League wird von der kommenden Saison an das Transferfenster früher schließen. Vereine können dann nur noch vor dem ersten Spieltag Transfers tätigen. Die Wechselfrist endet bereits am 9. August 2018, die Saison beginnt drei Tage später. Die neue Regelung gilt nur für die Premier League. Verkäufe von Spielern in andere Ligen mit längerer Transferperiode - also derzeit auch nach Deutschland - sind aber auch mit der neuen Regelung möglich.
„Keiner ist glücklich mit dem langen Transferfenster. Ich hoffe, die Premier League ist ein Vorreiter für andere Ligen“, meinte Ancelotti. Die Transferfrist in Deutschland lief in diesem Sommer am 31. August und damit erst nach dem zweiten Bundesliga-Spieltag ab.
Hannover-96-Manager Horst Heldt warnte vor einer überstürzten Beschränkung der Transferperiode der Fußball-Bundesliga. „Das macht nur Sinn eine Verkürzung einzugehen, wenn Italien, Spanien und Frankreich auch verkürzen“, sagte Heldt. „Es wäre ein Transfernachteil, wenn wir die einzige andere große Fußballliga sind, die gleichzieht.“ Diese Haltung sei Grundtenor bei allen Managern der 36 Bundesligaclubs, die sich am Vorabend getroffen hatten.
In England seien die Verhältnisse aber anders als in Deutschland, betonte Heldt. „Die kaufen ein, was sie wollen“, sagte er. „In Deutschland ist es nach wie vor so, dass wir eine Verkaufsliga sind, die englische ist eine Kaufliga im extremen Maße.“