Aubameyang soll beim BVB bis 2018 unterschreiben
Dortmund (dpa) - Das Gerede über einen bedenklichen Transferstau hat ein Ende. Pünktlich zum Trainingsauftakt wurde Borussia Dortmund nach wochenlanger Suche doch noch fündig.
Nur Details trennen den Fußball-Bundesligisten von einer Einigung mit dem gabunischen Nationalspieler Pierre-Emerick Aubameyang vom französischen Erstligisten AS Saint-Etienne. „Ich würde die Schlagzeile, dass er im Anflug ist, nicht dementieren. Aber wir vermelden erst Vollzug, wenn alles perfekt ist“, sagte Sportdirektor Michael Zorc der Nachrichtenagentur dpa.
Dem Vernehmen nach soll der 24 Jahre alte Torjäger einen Vertrag bis 2018 erhalten und rund 13 Millionen Euro kosten. Er wäre nach dem ehemaligen Bremer Sokratis der zweite BVB-Neuzugang. Zorc schätzt die Vielseitigkeit von Aubameyang, der auf mehreren Offensivpositionen einsetzbar ist und auch schon auf dem Wunschzettel von Bayer Leverkusen gestanden haben soll. Mit 19 Treffern belegte er in der französischen Torjägerliste Rang zwei hinter Superstar Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain/30 Tore).
Der beim AC Mailand ausgebildete Aubameyang kann beim Champions-League-Finalisten als Vertreter für Robert Lewandowski oder als Flügelspieler eingesetzt werden. Nach mehreren Stationen als Leihspieler (Dijon, Lille, Monaco) wechselte er im Winter 2011 für 1,8 Millionen Euro nach Saint-Etienne. Starke Leistungen beim Afrika-Cup 2012 steigerten seinen Marktwert beträchtlich. „Pierre-Emerick ist mittlerweile zu einem großartigen Spieler gereift, der eine Weltkarriere vor sich hat“, urteilte sein einstiger Nationaltrainer Gernot Rohr in der Online-Ausgabe der „Sport Bild“.
Der vermeintliche Neuzugang gilt als einer der schnellsten Profis der League 1 mit einem ausgeprägten Hang zur Exzentrik. Aufsehen erregte Aubameyang im vorigen Oktober, als er sein Tor gegen Rennes mit einer Spiderman-Maske feierte. „Er ist ein extrovertierter Mensch und manchmal verrückt“, sagte Rohr und empfahl der BVB-Spitze einen toleranten Umgang: „Wenn die Dortmunder Pierre-Emerick seine Freiheiten geben, macht er sie glücklich.“
Der BVB-Kader, der am Mittwoch als letzter Bundesligist die Vorbereitung für die neue Saison aufnahm und ohne einige noch urlaubende Stars wie Lewandowski und Sokratis in das Trainingslager nach Kirchberg (Österreich) aufbrach, soll weiter verstärkt werden. Geschäftsführer Watzke hatte Investitionen mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 50 Millionen Euro angekündigt. „Unabhängig von Aubameyang werden wir weitere Spieler verpflichten“, kommentierte Zorc.
Als vermeintlicher Nachfolger für den zum FC Bayern abgewanderten Mario Götze wird vor allem Henrich Mchitarjan gehandelt. Für den Spielmacher vom einstigen Dortmunder Champions-League-Gegner Schachtjor Donezk soll der BVB laut ukrainischen Medienberichten 30 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) geboten haben. Das ist dem ukrainischen Meister nicht genug. „Unsere Forderung liegt bei 30 Millionen Euro“, sagte Schachtjors Generaldirektor Sergej Palkin dem Internetportal football.ua am Mittwoch. Damit liegt die Differenz laut aktuellem Wechselkurs bei rund sieben Millionen Euro.
Der 24-jährige Mchitarjan dürfe sich zwar für 30 Millionen Dollar aus seinem Vertrag freikaufen, räumte Palkin ein. Er forderte jedoch einen „zivilisierten Umgang“ im Ringen um den Armenier, an dem auch der FC Liverpool Interesse haben soll. Von anderen Vereinen gebe es allerdings keine Angebote für den Torschützenkönig der vergangenen Saison, sagte Palkin. Schachtjor hatte Mchitarjan 2010 für 7,8 Millionen Dollar von Metallurg gekauft. Ungeachtet des Tauziehens um den Profi und des Trainingsstarts des BVB-Kaders sieht Zorc keinen Grund zur Eile: „Qualität geht vor Schnelligkeit.“