Aubameyang und Lewandowski jagen Müllers Uralt-Torrekord

Dortmund (dpa) - Den Bomber der Nation kennt er nur aus dem Internet. Erst die ständigen Fragen nach Gerd Müller in diversen Interviews weckten das Interesse von Pierre-Emerick Aubameyang.

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„Ich habe zwar noch kein komplettes Spiel von ihm gesehen, aber einige Videos bei YouTube - whoow!“, schwärmte der zurzeit beste Bundesliga-Schütze.

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Der vom einstigen Münchner Gerd Müller in der Saison 1971/72 aufgestellte Fabelrekord in der Fußball-Bundesliga nötigt dem unlängst zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählten BVB-Angreifer mächtig Respekt ab: „Dass er 40 Tore geschafft hat, ist unglaublich!“

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Müllers Rekord gilt als Wert für die Ewigkeit. Obwohl Aubameyang in der zurückliegenden Hinrunde bereits einen Treffer (18) mehr erzielt hat als der einstige Münchner damals im vergleichbaren Zeitraum, sieht eine Mehrheit der Deutschen die Bestmarke auch weiter nicht in Gefahr. Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab, glauben nur 13 Prozent der Befragten, dass dem Dortmunder diese Saison noch mehr Treffer als Müller damals gelingen. Aubameyang will den 40 Toren von Müller zumindest nahekommen. „Ich setze mir kein Limit. Ich bin eigentlich immer in der Rückrunde stärker als in der Hinrunde“, sagte er der „Sport Bild“.

Sein guter Lauf wurde zu Jahresbeginn mit seiner Wahl zu Afrikas Fußballer des Jahres belohnt. Damit der pfeilschnelle Angreifer bei der Preisverleihung in Nigerias Hauptstadt Abuja dabei sein konnte, stimmte BVB-Coach Thomas Tuchel einer verspäteten Anreise in das Trainingslager nach Dubai zu. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hofft, dass Aubameyang trotz des Trubels nicht abhebt: „Jetzt steht er vor seiner größten Herausforderung. Sich nicht von all dem Lob beeinflussen zu lassen, sondern total fokussiert zu bleiben und in der Rückrunde allen zu zeigen, dass er einer der besten Stürmer in Europa ist.“

Schon mit seiner bisherigen Ausbeute von 18 Treffern wäre Aubameyang manches Mal Torschützenkönig geworden. In den vergangenen beiden Spielzeiten setzten sich Alex Meier (19/Eintracht Frankfurt) und zuvor Lewandowski (20/damals Borussia Dortmund) mit nur einer kaum besseren Ausbeute nach 34 Partien durch.

Als weiterer Kandidat, der dem Rekord von Gerd Müller dieses Jahr nahe kommen könnte, gilt Robert Lewandowski. 15 Tore hat der Tore bisher erzielt. Vor allem die fünf Treffer des Münchners am 22. September als Einwechselspieler binnen neun Minuten im Spiel gegen Wolfsburg bleiben in bester Erinnerung. „Ich weiß, dass diese Geschichte bei mir bleibt bis zum Ende meines Lebens“, kommentierte der Pole die Sternstunde in einem Interview mit „bundesliga.de“.

Trifft Lewandowski ähnlich gut wie in der Hinrunde, könnte er zumindest die 30er-Marke knacken. Schon daran scheitern die Bundesligastürmer seit Jahrzehnten. Zuletzt kamen Klaas-Jan Huntelaar (29 Tore, Saison 2011/12), Mario Gomez (28, 2010/11) und Grafite (28, 2008/09) diesem Wert nahe. Der letzte Profi, der diese Hürde meisterte, war der Kölner Dieter Müller 1976/77 mit 34 Treffern.