Bayer-Coach Dutt setzt auf Ballack: Viele Optionen
Zell am Ziller (dpa) - Neuer Trainer, frischer Wind, große Ziele: Robin Dutt steht beim Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen gleich vor großen Aufgaben und setzt dabei vor allem auch auf den in der Nationalelf ausgemusterten Michael Ballack.
Ihm hat er eine zentrale Rolle zugedacht.
Es sei noch zu früh, über eine Startformation nachzudenken, befand Dutt im Trainingslager im österreichischen Zillertal. „Es gibt für jedes unterschiedliche System die entsprechenden Spielertypen. Michael Ballack wird in vielen Systemen eine tragende Rolle spielen können“, betonte der Bayer-Trainer.
Die unterschiedlichen Voraussetzungen der Arbeit im beschaulichen Breisgau und dem ambitionierten Bayer-Team hat Dutt schnell erkannt: „Die Ansprüche sind höher als in Freiburg.“ Zudem zeichne sich sein neuer Verein durch eine „gute Mischung aus Professionalität und sozialer Kompetenz“ aus, meinte der Coach. Konzeptionell verändert hat sich Dutt nach eigener Einschätzung in seiner Arbeit nichts: „Wir werden sicher viel Ballbesitz haben und den Gegner bei dessen Ballbesitz stark unter Druck setzen. Bei der Vielzahl der englischen Wochen müssen wir aber auch in der Lage sein, mit der Intensität hauszuhalten und ein Spiel auch mal ökonomisch zu gewinnen.“
Im Team ist die Art des 46 Jahre alten obersten Übungsleiters bislang gut angekommen. „Er hat in den ersten Tagen des Trainingslagers mehr die Rolle des stillen Beobachters eingenommen. Mittlerweile erarbeitet er sein Konzept sehr intensiv mit uns“, sagte Spieler Hanno Balitsch. „Aber das ist keine Hexerei. Er bespricht mit uns, welche taktischen Vorgaben er auf dem Platz umgesetzt haben möchte.“
René Adler beschreibt Dutt als einen Coach, der „ganz klare Vorstellungen im taktischen Bereich“ hat. „Auch wenn man das 4:0 nicht zu hoch hängen sollte - die Art und Weise, wie wir im Test gegen RB Salzburg aufgetreten sind, hat gezeigt, dass wir vieles schon umsetzen konnten“, befand der Bayer-Torhüter.
Im Training ist Dutt stets der Erste auf dem Platz und macht jede Übung vor. Im Gegensatz zu vielen Kollegen überlässt der Chefcoach die Mannschaftsansprache nicht seinem Assistenten Damir Buric, um sich dann selbst auf die Rolle des Beobachters zu konzentrieren. Dutt unterbricht die Spielformen häufig und erklärt besonders den jungen Spielern ausführlich deren Laufwege.
In der europäischen Königsklasse wird der gelernte Industriekaufmann Dutt seinen Einstand auf internationalem Parkett geben. „Wir wollen erst mal die K.o.-Phase erreichen, dann ist alles möglich“, sagte Dutt zu den Zielen.