Bayer vor dem BVB - „Natürlich ein wenig überrascht“
Leverkusen (dpa) - Das Trainerduo Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä von Bayer Leverkusen geht mit Stolz und Selbstvertrauen in das Bundesliga-Spitzenduell am Sonntag gegen Borussia Dortmund.
„Ja, es ist besonders, vor der Mannschaft zu stehen, die in der letzten Saison noch Lichtjahre von uns entfernt war. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte Lewandowski in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. „Vor dem was Dortmund leistet, muss man einen riesigen Respekt haben. Aber natürlich haben wir alle Motivation dieser Welt, gegen Dortmund zu gewinnen.“
Als sie im April 2012 die Nachfolge von Robin Dutt antraten, galten der Ex-Profi und der A-Jugendtrainer als Übergangslösung. Seit die Beiden die Fußball-Werkself auf Tabellenrang zwei hievten - mit einem Punkt vor dem BVB - und in die K.o.-Runde der Europa League führten, haben sie den Ruf eines Erfolgsgespanns. „Natürlich sind wir ein wenig überrascht. Wir haben allerdings hart gearbeitet, um diese Ergebnisse zu erreichen“, meinte der Finne Hyypiä.
Seit dem 0:3 im Hinspiel beim deutschen Meister Dortmund hat Bayer 04 nur noch zweimal in Liga eins bis zum 19. Spieltag verloren, dafür aber sogar bei Bayern München (2:1) gewonnen. Sind die Leverkusener damit nun auf Augenhöhe mit den Bayern, Schalke oder Dortmund? „Wir haben zumindest gezeigt, dass wir jeden schlagen können“, sagte der gebürtige Dortmunder Lewandowski. „Es hat schon eine gewisse Aussagekraft, dass wir nach 19 Spielen noch vor Dortmund stehen.“
Damit war zu Saisonbeginn nach zwei Pleiten in drei Pflichtspielen und erster kritischer Stimmen gegen das Trainerdoppel nicht zu rechnen. „Es stimmt schon, dass unsere Arbeit damals sehr kritisch beurteilt wurde. Das war eine kleine Klippe, die wir umschiffen mussten“, sagte Lewandowski. „Wir haben die Ruhe bewahrt und weiter an dem festgehalten, von dem wir überzeugt waren. Das hat sich dann auch ausgezahlt.“
Trotz des gegenwärtigen Erfolges wollen sich beide nicht darauf festlegen, als Duo die Trainerkarrieren fortzusetzen. „Bisher klappt es ganz gut, aber das heißt nicht, dass wir auch in den nächsten zehn Jahren zusammenarbeiten werden“, meinte Lewandowski. Auch für Hyypiä muss es keine Dauerlösung sein: „Momentan sind wir Zweiter und die Stimmung im Verein ist gut. Aber das kann sich auch schnell wieder ändern. Was in der Zukunft passiert, weiß niemand.“ Außerdem hat der 39-jährige Ex-Spieler des FC Liverpool eigene Ziele als Trainer. „Es gibt zwei spezielle Plätze für mich: Den FC Liverpool, wo ich zehn Jahre gespielt habe und die finnische Nationalmannschaft.“