Bayern-Bank in Unruhe: Klose und Breno mucken auf

München (dpa) - Miroslav Klose schiebt Frust, Breno hat keine Lust mehr - die Personalpolitik von Trainer Louis van Gaal sorgt für Unruhe auf der Ersatzbank des FC Bayern München.

„Es ist keine einfache Situation für mich“, klagte Nationalstürmer Klose im Fachmagazin „kicker“ über sein Reservistendasein beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Ersatz-Abwehrspieler Breno ließ seinen Unmut in der Münchner „tz“ heraus. „Ich habe keine Lust mehr“, zitiert die Zeitung den Brasilianer, „ich habe keine Chance zu spielen. So gefällt mir das nicht“.

Klose hatte beim 1:1 im Länderspiel gegen Italien als Schütze des Führungstreffers einmal mehr seine Ausnahmestellung in der Nationalmannschaft unterstrichen. Beim FC Bayern ist er im Angriff nur zweite Wahl hinter Mario Gomez. Der Torschützenkönig der WM 2006 will weiter um seinen Platz kämpfen. „Die Entscheidung trifft der Trainer, ich muss damit umgehen können“, sagte Klose.

Er sei schon frustriert, gestand der 32-Jährige, denn „im Training habe ich gezeigt, dass ich mitspielen und der Mannschaft helfen kann“. Sein Vertrag beim deutschen Rekordmeister läuft am Saisonende aus. Es spricht vieles dafür, dass Klose sich im Sommer aus München verabschiedet.

Gar nicht glücklich mit seiner Rolle ist auch Breno. Der 21-Jährige stand lediglich zum Rückrundenauftakt gegen den VfL Wolfsburg in der Startelf des FC Bayern. In den folgenden vier Ligaspielen kam der Innenverteidiger auf lediglich 14 Minuten Einsatzzeit. Er wird womöglich trotz eines bis Saisonende 2012 gültigen Vertrages den Verein wechseln. „Ich will spielen. Ich glaube aber, dass ich keine Chance habe“, sagte Breno.

Bayern-Trainer Louis van Gaal machte in der vergangenen Woche noch einmal deutlich, dass er mit Holger Badstuber und dem gelernten Mittelfeldspieler Anatoli Timoschtschuk in der Innenverteidigung plant. „Es hat etwas mit dem Spielaufbau zu tun. Darin ist Timoschtschuk einfach besser“, sagte der Niederländer.

Breno ist nach seinem Landsmann Lucio und dem Argentinier Martin Demichelis schon der dritte Bayern-Profi, der vom eigenwilligen van Gaal ausgemustert wurde. „Er ist eine Option für die Zukunft“, hatte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge gesagt, als Breno 2008 als 19-Jähriger vom FC Sao Paulo nach München kam. Jetzt droht ihm ein ähnliches Schicksal wie dem Brasilianer Lucio, der im Sommer 2009 vor dem niederländischen Trainer Reißaus nahm und zu Inter Mailand flüchtete.

Oder Demichelis, der nach sieben Jahren FC Bayern im vergangenen Winter das Weite suchte und zum FC Malaga nach Spanien wechselte. Der Innenverteidiger bedankte sich anschließend beim FC Bayern für die schöne Zeit, seine Abschiedsworte an van Gaal waren allerdings weniger schön. „Als van Gaal kam, begann alles zu stinken“, sagte Demichelis damals über die Zusammenarbeit mit dem Bayern-Coach.