Bundesliga-Auftakt Bayern beim 3:1 zu stark für mutige Leverkusener

München (dpa) - Mit phasenweise meisterlichem Angriffsfußball hat der FC Bayern die 55. Bundesligasaison gegen Bayer 04 Leverkusen eröffnet.

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Das Münchner Starensemble bestätigte beim unterhaltsamen 3:1 (2:0) gegen defensiv überforderte Gäste auf Anhieb die Ansprüche auf den sechsten Meistertitel am Stück. Die Neuzugänge Niklas Süle (9. Minute) und Corentin Tolisso (18.) stellten vor 75 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena flott die Weichen auf den erwarteten Erfolg für das Team von Trainer Carlo Ancelotti.

Ein Unwetter stoppte zwischenzeitlich die Münchner Angriffsmaschine und sorgte auch für einen verspäteten Beginn der zweiten Spielhälfte. Da legten die Bayern dann schnell nach: Robert Lewandowski (53.) verwandelte einen Foulelfmeter, der nach dem ersten Videobeweis in der Bundesliga-Geschichte nachträglich gegeben wurde. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte ein Foul von Charles Aranguiz an Lewandowski übersehen und zeigte nach Intervention des Videoassistenten Jochen Drees auf den Punkt. Admir Mehmedi (65.) nutzte eine der zahlreichen Chancen der mutigen Gäste gegen die häufig sorglose Bayern-Abwehr.

„Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte Bayerns neuer Sportdirektor Hasan Salihamidžić im ZDF erleichtert. Torschütze Süle gestand: „Wir haben uns schwer getan. In der ersten Halbzeit hatten wir noch gute Chancen, die zweite Halbzeit war nicht so gut.“ Bayer-Schlussmann Bernd Leno ärgerte sich indes. „Ich habe gemischte Gefühle. Da war mehr drin“, sagte er.

Nach einer Gedenkminute für die Opfer des Anschlags von Barcelona hatte Stieler die 55. Bundesliga-Saison angepfiffen. Und die Bayern benötigten nur wenig Zeit, um gleich ein Zeichen ihrer Stärke zu setzen. Nach fünf Minuten gab Tolisso einen ersten Warnschuss ab, den Bernd Leno im Bayer-Tor noch einmal abwehren konnte.

Vier Minuten später besorgten die beiden anderen Neuzugänge in der Münchener Startelf die Führung: In einer Kooperation der ehemaligen Hoffenheimer markierte Nationalspieler Süle vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw per Kopf nach einem Freistoß von Sebastian Rudy den Premieren-Treffer der neuen Saison. Nach dem 2:0 durch den 41,5-Millionen-Mann Tolisso nach Vorarbeit von Arturo Vidal war die Partie so gut wie entschieden.

Das Konzept von Heiko Herrlich bei seinem Bundesliga-Debüt als Bayer-Chefcoach war damit schnell dahin. Er hatte mit einer nominell offensiven Aufstellung versucht zu bestehen. Doch die Bayern dominierten in dieser Phase auf ganzer Linie, waren schneller in allen Aktionen, entschlossener und zielstrebiger. Bundesliga-Rekordeinkauf Tolisso (23.) hätte beinahe nach brillanter Kombination sogar noch erhöhen können, traf aber nur den linken Innenpfosten.

Leverkusens Defensive mit ihrem neuen Abwehrchef Sven Bender war hoffnungslos überfordert, im Mittelfeld ließen die Gäste den Münchnern zu viel Platz. Nach vorne kombinierten sie ganz passabel. Doch ihre wenigen Chancen in Hälfte eins durch Mehmedi (12.) und Kevin Volland (21.) nutzten sie nicht konsequent und scheiterten an Sven Ulreich, der noch einmal Nationaltorhüter Manuel Neuer bei den Bayern vertrat.

Als nach einer halben Stunde ein Unwetter über die Allianz Arena zog, schien der Starkregen das heißgelaufene Spiel der Bayern abzukühlen. Der Sturm macht die Bedingungen für die Spieler extrem schwierig, viele Zuschauer flüchteten in die oberen Ränge, um sich zu schützen.

Wegen des Gewitters verzögerte sich der Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit. Erst nach über 20 Minuten ging es weiter. Bayer brachte in Nationalspieler Julian Brandt für Leon Bailey und Aleksandar Dragovic für den angeschlagenen Sven Bender zwei neue Leute.

Die Leverkusener suchten nun verstärkt die Offensive, doch der verwandelte Foulelfmeter durch Lewandowski machte auch die letzten Hoffnungen der Gäste zunichte. Dennoch spielten sie weiter mutig nach vorn. Doch hatten sie zuviel Schusspech. So scheiterte Brandt (54./57.) zweimal in aussichtsreicher Position. Erst Mehmedi belohnte die Bayer-Bemühungen.