Bayern gelassen bei Neuer - Boateng „beobachtet“

München (dpa) - Im Ablöse-Poker um Nationaltorwart Manuel Neuer vom FC Schalke 04 fühlt sich der FC Bayern in einer komfortablen Situation - und auch bei weiteren Personalien haben die Münchner keine Eile.

„Wir wollen erst einmal die Saison zu Ende spielen und Dritter werden“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger in einem Interview der Münchner „tz“. Und egal wie die insgesamt enttäuschende Saison endet, Arjen Robben bleibt „zu 100 Prozent“ beim deutschen Fußball-Rekordmeister.

Im Poker um Neuer würden teilweise „sehr realitätsfremde Summen“ genannt, betonte Nerlinger, der nach der Vertragsverlängerung mit Jörg Butt um ein Jahr bis zum 30. Juni 2012 eine „stabile Lösung - mit oder ohne Manuel Neuer“ sieht. „Wir hätten überhaupt keine Bedenken, mit Jörg Butt als Nummer eins in die neue Saison zu gehen“, betonte Nerlinger. Priorität hat aber ein Neuer-Transfer.

Darüber hinaus wollen die Münchner ihre Defensive verstärken. Das hofft auch Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. „Gerade im Abwehrbereich werden wir die eine oder andere Verstärkung brauchen“, sagte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer in „Sport 1“ und lobte Jerome Boateng (Manchester City) als „sehr guten und flexiblen Spieler, der uns natürlich weiterhelfen könnte. Aber das muss unser Vorstand entscheiden, denn der ist letztendlich auch für die Transfers verantwortlich.“ Nerlinger hat den Nationalverteidiger zumindest im Visier: „Wir beobachten ihn, das ist korrekt. Mehr gibt es aber nicht zu vermelden.“

Darüber hinaus soll es auch Interesse an Cottbus-Angreifer Nils Petersen geben. „Nils ist in mein Büro gekommen und fragte, ob er Gespräche mit dem FC Bayern führen kann“, verriet Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz in der „Bild“. Angesichts der geplanten Rückkehr des lange verletzten Ivica Olic in den Münchner Sturm könnte dies auch das Kalkül über eine Vertragsverlängerung von Miroslav Klose beeinflussen.

Der 32-jährige Klose wünscht sich laut „Kicker“ von den Verantwortlichen einen Zweijahresvertrag. Während hier noch keine Entscheidung gefallen sein soll, stehen die Zeichen bei Andreas Ottl auf Trennung. Hier läuft der Vertrag ebenso aus wie bei Hamit Altintop, der Anfragen aus dem Ausland vorliegen hat.