Bayern-Kapitän Lahm: „Unsere besten Jahre kommen noch“
München (dpa) - Bayern-Kapitän Philipp Lahm ist von einer rosigen Zukunft des Münchner Triplesiegers überzeugt. „Unsere besten Jahre kommen noch, so seltsam sich das nach einem Triple anhören mag“, sagte der deutsche Fußball-Nationalspieler in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“.
Der 29-Jährige zeigte sich sicher, „dass diese drei Titel kein Ende waren, sondern eher ein Anfang“. In der abgelaufenen Saison hatten die Bayern so früh wie nie eine Mannschaft zuvor die deutsche Meisterschaft gewonnen und danach auch Triumphe in der Champions League und im DFB-Pokal feiern dürfen.
„Wir haben einen überragenden Kader, wir haben Top-Charaktere im Team, eine herausragende Mentalität, und wir haben fast alle langfristige Verträge“, führte Lahm auf. Zudem werde die Mannschaft der Münchner noch weiter verstärkt, der Verein stehe wirtschaftlich glänzend da. Und als Nachfolger des scheidenden Jupp Heynckes komme in Pep Guardiola „auch noch ein Weltklasse-Trainer“, frohlockte er. Es sei ein „Privileg, diese Zeit als Kapitän zu erleben“.
Der neue Coach werde das Team mit seiner Arbeit „noch einmal ein Stück“ weiterbringen, glaubt Lahm. „Es geht darum, aus diesem denkwürdigen Jahr eine Ära zu machen“, sagte er und sieht in der Verpflichtung des Spaniers auch trotz aller frischen Erfolge einen Vorteil: „Es ist doch ein Glücksfall, dass jetzt ein extrem renommierter Trainer kommt. Das verhindert von vornherein, dass man sich auf den drei Titeln ausruht, denn immer, wenn etwas Neues kommt, sind alle hellwach“, äußerte der Außenverteidiger.
Mit dem technisch wie taktisch versierten Guardiola hätten die Bayern die Chance, „das Spanien des Vereinsfußballs zu werden - eine Mannschaft, die über mehrere Jahre Titel einsammeln kann“. Schon in der abgelaufenen Saison sei der Champions-League-Sieg im Mai in London „nicht zufällig“ zustande gekommen, befand Lahm. Das verlorene Königsklassen-Endspiel gegen den FC Chelsea ein Jahr zuvor im eigenen Stadion habe das Team in besonderer Weise zusammengeschweißt. „Ich habe so einen Zusammenhalt in meiner Karriere selten erlebt.“
Auch in der Führungsspielerdebatte sieht sich Lahm gestärkt. Zusammen mit anderen meinungsstarken Leistungsträgern wie Bastian Schweinsteiger oder Manuel Neuer übernehme er Verantwortung „auf eine Art, die unserem Charakter entspricht, das ist sicher ein anderer Führungsstil als früher“. Nach dem Triple könne nun keiner mehr behaupten, „mit unserem Führungsstil könne man nichts gewinnen“.