Bayern noch nicht in Gala-Form - Guardiola zufrieden

Frankfurt/Main (dpa) - Pep Guardiola schwelgte nach dem eingestellten Vereinsrekord von 27 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Serie in höchsten Tönen. Dabei ist Triple-Gewinner Bayern München vom erhofften Zauber-Fußball unter dem neuen Startrainer noch meilenweit entfernt.

Beim 1:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt benötigte der deutsche Rekordmeister vielmehr den alten Bayern-Dusel, um die weiße Weste zu wahren. Die Spieler hakten den glücklichen Arbeitssieg daher schnell ab. „Wir wollten hier nicht schön spielen und Fußball zelebrieren. Wichtig war das Ergebnis. Wir wollten nur die drei Punkte“, gestand Nationaltorwart Manuel Neuer.

Obwohl die Münchner bei ihrem Auftritt vor 51 500 Zuschauern viele Wünsche offen ließen, fiel Guardiolas Analyse überraschend euphorisch aus. „Ich bin glücklich und zu 100 Prozent zufrieden“, versicherte der Spanier. „Im Vergleich zur letzten Woche haben wir das Spiel viel besser kontrolliert. Gegen Gladbach haben wir noch zu viele Konter zugelassen, das war heute besser“, sagte Guardiola.

Das stimmte - allerdings nur bis zur 89. Minute. Denn in den letzten 180 Sekunden geriet der deutsche Rekordmeister, der lange den Spielrhythmus vorgegeben hatte, fast noch aus dem Takt. Erst stoppte Dante einen Schuss von Srdjan Lakic für seinen geschlagenen Schlussmann vor der Linie, dann blieb die Pfeife von Schiedsrichter Peter Gagelmann bei einem Strafraum-Schubser von Jerome Boateng gegen Alexander Meier stumm.

„Ich bin voll im Lauf und bekomme einen Schubs von hinten. Da kann man nicht mehr stehen bleiben“, schilderte Meier die strittige Szene. Armin Veh war sich ganz sicher. „Das war ein klarer Elfmeter“, ereiferte sich der Eintracht-Coach. „Am Ende mussten wir zittern. Es hätte nicht sein müssen, dass wir noch Großchancen zugelassen haben“, kritisierte Neuer.

Schon kurz vor der Pause waren die Bayern mit dem Glück im Bunde, als ein Kopfballtor von Meier wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Schützen nicht gewertet wurde. „Das war ein reguläres Tor. Wir hätten einen Punkt haben können“, schimpfte Veh. „Ich habe die Hand hochgehalten und auf den Pfiff gehofft“, erzählte Neuer.

So stand am Ende die Null und dank des frühen Tores von Mario Mandzukic in der 13. Minute der zweite Saisonsieg auf der Habenseite. „Wir müssen zufrieden sein, dass wir hier drei Punkte geholt haben“, räumte Arjen Robben ein. „Wir sind noch in einem Prozess und können besser werden. Das Wichtigste ist, dass du am Anfang alle Spiele gewinnst. Denn dann kannst du in Ruhe weiterarbeiten an den Dingen, die noch nicht so klappen“, meinte der in Frankfurt zum Edeljoker degradierte Holländer.

„Ich habe einen super Kader“, rechtfertigte Guardiola das Rotationsprinzip. Auch Neuzugang Thiago saß über eine Stunde nur auf der Bank - und das, obwohl Javi Martinez fehlte.

Und dann ist da auch noch Mario Götze, der am Samstag vergeblich auf sein Pflichtspieldebüt für den Triple-Champion wartete. „Er hatte erst sechs, sieben oder acht Trainingseinheiten mit der Mannschaft“, begründete Guardiola seinen Verzicht auf den 37-Millionen-Mann, „aber Mario hat viel Talent und Qualität. Er wird uns helfen.“ Immerhin ist Götze ein Mann für die besonderen Momente. Die blieben die Bayern in dieser Saison bisher schuldig.