Eintracht fühlt sich bereit für die Europa-Bühne

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem bitteren 0:1 (0:1) gegen Triple-Champion Bayern München verschwand Armin Veh verärgert und mit grimmigem Blick in den Stadionkatakomben.

Eine Stunde nach dem Abpfiff hatte sich der Ärger des Trainers von Eintracht Frankfurt immer noch nicht gelegt. „Der Schiedsrichter, der für mich ein Guter ist, hat zweimal falsch entschieden. Obwohl Bayern die bessere Mannschaft war, hätten wir einen Punkt geholt. Aber wenn man benachteiligt wird, dann holt man eben keinen Punkt“, schimpfte der 52-Jährige auf Referee Peter Gagelmann.

Erst am Sonntag dürfte sich Vehs Miene wieder aufgehellt haben. Nach monatelangem Tauziehen wird Wunschstürmer Vaclav Kadlec am Abend endlich in Frankfurt erwartet. „Er ist erst bei uns, wenn ich den Vertrag unterschrieben habe. Aber ich bin sehr optimistisch, dass dies noch am Wochenende geschehen wird“, verkündete Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

Nach Informationen der „Frankfurter Rundschau“ überweist die Eintracht für Kadlec 3,2 Millionen Euro an Sparta Prag. Am Montag soll der 21-Jährige bei den Hessen offiziell vorgestellt werden. Ob Kadlec mit der Mannschaft zwei Tage später bereits zum Playoff-Hinspiel in der Europa League gegen FK Karabach Agdam nach Baku fliegt, ist offen.

Beim aserbaidschanischen Vizemeister wollen die Hessen am Donnerstag den Bundesliga-Fehlstart vergessen machen und die Weichen für den Einzug in die lukrative Gruppenphase stellen. „Wir wollen ein gutes Ergebnis bringen“, erklärte Kapitän Pirmin Schwegler. Und Alexander Meier meinte: „Jetzt müssen wir uns ausruhen und dann mit dem gleichen Engagement ins Spiel gehen. Alles andere ist abgehakt.“

Meier hätte gegen die Bayern, für die Mario Mandzukic (13.) traf, zum Helden des Spiels werden können. Doch zunächst sah Gagelmann den schlaksigen Offensivmann bei dessen Kopfballtor kurz vor der Pause irrtümlich im Abseits, dann ließ der Unparteiische nach einem Strafraum-Schubser von Jerome Boateng gegen den frei durchlaufenden Meier weiterspielen. „Das war ein klarer Elfmeter“, ereiferte sich Veh.

So verließen die Gastgeber die mit 51 500 Fans ausverkaufte Arena mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn trotz der deutlichen Steigerung stehen sie nach zwei Spieltagen mit leeren Händen da. „Wir haben uns gut verkauft, trotzdem aber null Punkte“, stellte Kapitän Pirmin Schwegler fest.

„Dass das Programm nicht einfach wird, war uns klar. Das sind die Dinge, die man vor der Saison schon mal durchspielt. Aber irgendwann muss man Ergebnisse machen. Wir können ja was, sind nicht blind“, sagte Veh. Club-Boss Bruchhagen fasste die 90 Minuten treffend zusammen: „Wenn man gegen Bayern einen Punkt machen will, muss man auch ein bisschen Fortune haben. Das hatten wir heute nicht.“