BVB und HSV verlieren Bayern-Patzer ohne Folgen - Schalke ist wieder da

Düsseldorf (dpa) - Der FC Bayern München lässt die ersten Punkte liegen - und hält die Konkurrenz vor der zweiwöchigen Bundesligapause trotzdem auf Distanz.

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„Wenn das eine Sinnkrise ist, dann kann man die mal so nehmen“, sagte Nationalspieler Mats Hummels nach dem 1:1 gegen den 1. FC Köln und der vorangegangenen Champions-League-Niederlage bei Atlético Madrid. Der mit sieben neuen Spielern in der Startelf angetretene deutsche Fußball-Rekordmeister konnte angesichts seines Drei-Punkte-Vorsprungs mit dem Remis leben. „Wir haben kein Problem, wir sind weit davon entfernt ein Problem zu haben“, betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Borussia Dortmund verpasste es durch die 0:2-Niederlage im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen, bis auf einen Punkt an den Tabellenführer heranzurücken. Zumindest Trainer Thomas Tuchel war nach der Pleite gegen starke Leverkusener mächtig sauer und kritisierte die angebliche zu harte Gangart des Gegners. „Da werden Mittel angewendet, die in dieser Häufigkeit normalerweise dafür sorgen, dass man nicht zu elft zu Ende spielt“, befand der BVB-Coach. Bayers Sportchef Rudi Völler nahm die Vorwürfe gelassen hin. „Wenn du verlierst, siehst du die Dinge auch mal anders.“

Erster Bayern-Verfolger ist somit zunächst Hertha BSC. Die Berliner feierten durch zwei Tore von Vedad Ibisevic, der keine 19 Stunden zuvor zum zweiten Mal Vater wurde, ihren dritten Heimsieg nacheinander. „Ein perfekter Tag“, meinte Herthas Doppel-Torschütze, der Markus Gisdol den Einstand als HSV-Trainer verdarb. Der Hamburger SV steckt weiter im Tabellenkeller fest, der neue Coach zeigte sich trotzdem zuversichtlich. „Wir haben eine erste gute Visitenkarte abgegeben. Wir werden das schon hinbekommen“, sagte Gisdol.

Dafür ist dem FC Schalke 04 endlich mit 4:0 der erste Sieg im sechsten Saisonspiel gegen Borussia Mönchengladbach gelungen. Bei einer weiteren Niederlage hätten die Schalker den negativen Bundesligarekord von Fortuna Düsseldorf (1991/1992) mit sechs Pleiten an den ersten sechs Spieltagen eingestellt. Die Königsblauen legten nach der Pause in sechs Minuten den Grundstein für den ersten Erfolg: Eric-Maxim Choupo-Moting (52.) verwandelte einen Foulelfmeter. Die Tore zwei und drei erzielten Breel Embolo (56.) und Leon Goretzka (58.). Den Schlusspunkt setzte wieder Embolo (83.)

Kein Befreiungsschlag gelang dem FC Ingolstadt, der die fünfte Niederlage in Serie kassierte. Trainer Markus Kauczinski ist zwar mächtig unter Druck, sein Arbeitsplatz sei aber nicht gefährdet, stellte Sportdirektor Thomas Linke nach dem 1:2 gegen weiterhin unbesiegte Hoffenheimer fest. „Wir entlassen den Trainer nicht. Ich sehe seine Arbeit tagtäglich, und die ist gut“, erklärte Linke. Immerhin kamen die Oberbayern durch Lukas Hinterseer zum ersten Heimtor der Saison, Sandro Wagner und Kerem Demirbay machten den Sieg für die Gäste perfekt. Kauczinski will in der Länderspielpause eine Kurskorrektur einleiten - hin zu mehr Torsicherung.

Auch in Bremen wird es laut Angaben des Clubs keinen neuen Trainer geben. Der für den im September beurlaubten Viktor Skripnik beförderte U23-Trainer Alexander Nouri übernimmt das Team nun auch offiziell als Chefcoach. „Alexander Nouri hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er die Mannschaft erreicht und hervorragende Arbeit geleistet hat“, sagte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann am Sonntag. Unter Nouri verpassten die Norddeutschen tags zuvor beim 2:2 in Darmstadt nur knapp den zweiten Sieg nacheinander.

Schon seit fünf Spielen ist der VfL Wolfsburg nach der Nullnummer gegen den FSV Mainz 05 ohne Erfolgserlebnis. VfL-Cheftrainer Dieter Hecking dürfte nach dem mehr als dürftigen Saisonstart mit bislang erst einen Sieg immer mehr unter Druck geraten, allerdings blieben die „Trainer raus“-Rufe aus. „Das Ergebnis ist vom Ertrag her nicht das, was wir uns vorstellen“, sagte Hecking.

Die beiden Aufsteiger RB Leipzig und SC Freiburg finden sich im Oberhaus weiterhin bestens zurecht. Leipzig bleibt nach dem 2:1 gegen Augsburg als eines von vier Teams unbesiegt. Freiburg kam nach dem 1:0 gegen Eintracht Frakfurt durch den Treffer von Vincenzo Grifo bereits zum dritten Heimsieg in Serie.