Finger verstaucht Bayern-Torwart Ulreich: „Kein längerer Ausfall“
Doha (dpa) - Auf den Schreckmoment folgte nach einigen Stunden der Ungewissheit für Torwart Sven Ulreich und den FC Bayern München die erhoffte Entwarnung.
Der 29 Jahre alte Vertreter des nach wie vor verletzten Fußball-Nationaltorhüters Manuel Neuer hat sich im Trainingslager des deutschen Rekordchampions in Katar lediglich eine Verstauchung des rechten Mittelfingers zugezogen. Damit kann Trainer Jupp Heynckes für den Bundesliga-Rückrundenstart am 12. Januar beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen mit der aktuellen Nummer 1 planen.
Nach genauen Untersuchungen der Hand in einem Krankenhaus in Doha konnte der Verein mitteilen, dass „kein längerer Ausfall“ von Ulreich drohe. Der Wiedereinstieg des Schlussmannes ins Training sei aber von dem Abschwellen des Fingers abhängig. Die Bayern trainieren sich noch bis Sonntag in Katar.
Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte sich schon vor der endgültigen Diagnose mit Blick auf das erste Punktspiel nach der Winterpause hoffnungsvoll gezeigt. „Ich gehe davon aus, dass Sven dann im Tor steht“, sagte der Bosnier.
Ulreich verletzte sich beim Torwarttraining. Er musste die erste Übungseinheit vorzeitig beenden. Er wurde zunächst auf dem Platz behandelt und dann mit einem Golfwagen ins angrenzende Teamhotel gefahren. Der Finger musste gekühlt werden.
Ulreich wird auch in der ersten Phase der Rückrunde Kapitän Manuel Neuer im Münchner Tor vertreten müssen. Der 31-jährige Neuer befindet sich nach einem dritten Mittelfußbruch aktuell im Rehatraining. Einen Zeitpunkt für ein Comeback des Nationaltorhüters gibt es nicht.
„Manuel Neuer hat gerade die Krücken abgelegt. Er absolviert jetzt ein mit den Ärzten genau abgestimmtes Programm. Wir geben Manu alle Zeit der Welt“, berichtete Salihamidzic. Ulreichs Stellvertreter bei einem Ausfall wäre zum Rückrundenstart Tom Starke. Der 36 Jahre alte Routinier hatte Ulreich bereits in der Bundesliga-Hinrunde in zwei Partien erfolgreich ersetzt.
Die ersten Trainingseinheiten in Doha fanden auch ohne Mats Hummels und Robert Lewandowski statt. Innenverteidiger Hummels kann wegen Adduktorenproblemen bislang nicht mit dem Team trainieren. Torjäger Lewandowski hat Probleme an der Patellasehne. Ob das Duo noch in Katar ins Teamtraining einsteigen kann, konnte Salihamidzic nicht mit Gewissheit sagen: „Wir schauen von Training zu Training.“ Der Sportdirektor lobte den großen Einsatz der fitten Profis: „Alle arbeiten maximal. Die Stimmung ist sehr gut.“