Bayers Serie: Wieder nah an der Königsklasse
Leverkusen (dpa) - Bayer ist wieder obenauf. Achter, Siebter, Sechster, Fünfter, Vierter, Dritter - der Aufstieg in der Tabelle der Fußball-Bundesliga zwischen dem 25. und 30. Spieltag hat die Leverkusener Werkself wieder zum Top-Anwärter auf die direkte Teilnahme an der Champions League gemacht.
Mit dem 3:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt rückte das Team von Chefcoach Roger Schmidt zum dritten Mal in dieser Saison nach dem zweiten und dem 21. Spieltag auf den Platz vor, der hinter den unangefochtenen Branchenführern Bayern München und Borussia Dortmund die Königsklasse beschert.
Es beeindruckt, wie Schmidt und seine Mannschaft auch in misslichen Lagen derzeit das Optimum rausholen. „Mit den Serien - das kann man nicht so erklären. Wenn man mal drin ist, kommt man kaum wieder raus, negativ wie positiv“, sagte Weltmeister Christoph Kramer. Er rätselte selbst ein wenig, wie aus einer Ansammlung von Verzagten plötzlich wieder ein Erfolgs-Team geworden ist, das mit dem fünften Sieg nacheinander ohne Gegentreffer den Vereinsrekord einstellte.
„Joker“ Kevin Kampl in der 70. Minute, Julian Brandt (76.) und Karim Bellarabi (90.) machten mit ihren Toren vor 30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena die Fortsetzung der Serie möglich. Und für Keeper Bernd Leno bedeuten 564 Minuten „zu null“ persönlichen Rekord. Selbstbewusst, sicher im Spielaufbau, sehr effizient - so agiert Bayer mittlerweile. Wenngleich Sportchef Rudi Völler bekannte, dass der Auftritt gegen den Tabellen-17. aus Frankfurt „eher ein Durchschnittskick“ war.
Letztlich war es den Leverkusenern egal. Nicht nur Kampl, der nach seinem im Februar erlittenen Wadenbeinbruch erstmals wieder spielen durfte, genoss das „unbeschreibliche Gefühl“. 24 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der ehemalige Dortmunder beim ersten Ballkontakt mit einem Volleyschuss zum 1:0 und gab damit den entscheidenden Impuls.
Jetzt will Bayer Rang drei nach den vierten Plätzen 2013/14 und 2014/15 unbedingt halten. „Das ist unser Ziel“, meinte Kampl, der aber auch weiß, „dass wir drei Kracher vor der Brust haben“. In Schalke, gegen den unmittelbaren Konkurrenten aus Berlin und in Mönchengladbach sei Bayer in den folgenden drei Begegnungen „extrem schwer“ gefordert.
Der Vorteil der Leverkusener: Sie können es aus eigener Kraft schaffen - und das macht Mut. „Dann kann auch eine schwierige Spielzeit vielleicht doch noch erfolgreich beendet werden“, schrieb Bayer-Geschäftsführer Michael Schade im „Werks11-Magazin“ schon vor dem 3:0 gegen Frankfurt.