Ancelotti fürchtet die Pause Boateng feiert bei den Bayern Comeback

München (dpa) - Carlo Ancelotti muss sich beim FC Bayern München gerade vorkommen wie im Trainer-Paradies. Der deutsche Rekordmeister haut seine Gegner reihenweise in allen Wettbewerben weg - und nun kehrt auch noch der letzte länger verletzte Fußballstar aus dem Krankenstand zurück.

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Abwehrchef Jérôme Boateng soll im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt nach über drei Monaten Wettkampfpause ein Comeback feiern. „Boateng startet nicht. Aber ich will ihm einige Minuten geben“, kündigte Ancelotti an.

Gegen Frankfurt fällt allein der leicht angeschlagene Juan Bernat aus. Manuel Neuer kann trotz einer Trainingspause im Tor stehen. Die personelle Luxussituation führt Ancelotti auch auf die ihm eigene Art der Trainingssteuerung zurück. „In Spanien gibt es ein Sprichwort: 'Zu viel Wasser tötet die Bäume.' Unsere Philosophie ist, die Spieler nicht im Training zu killen. Wir arbeiten nicht für die Quantität des Trainings, sondern für die Qualität“, erläuterte Ancelotti.

Nur eines fürchtet der Bayern-Coach aktuell. „Ich habe Angst vor der nächsten Länderspielpause“, sagte er. In der Vergangenheit kehrten immer wieder Bayern-Profis verletzt von den Einsätzen fürs Nationalteam zurück, beim letzten Mal waren es Arturo Vidal und Kingsley Coman.

Ein erfahrener Profi wie Manuel Neuer mag darum nicht vorschnell jubilieren angesichts der prächtigen Personalsituation und der super Aussichten in der Meisterschaft, der Champions League und im Pokal. „Ich will es nicht verschreien. Wir haben in den vergangenen Jahren gerade im Februar und März auch schon gute Spiele gezeigt“, erinnerte Neuer an die international ungekrönten Jahre mit Pep Guardiola.

Der 35 Jahre alte Xabi Alonso möchte seine ruhmreiche Karriere im Sommer ebenso wie der zwei Jahre jüngere Kapitän Philipp Lahm mit dem Hauptgewinn beenden. „Wir versuchen, alles zu gewinnen in dieser Saison“, sagte der Spanier, der vielleicht nach einem ausgiebigen Urlaub eine Trainer-Laufbahn im Fußball-Business anstreben wird. Am Samstag soll erstmal der nächste kleine Triple-Schritt gelingen. „Wir wollen gegen Frankfurt die nächsten Punkte einfahren“, sagte Neuer.

Der Zeitpunkt scheint günstig, auch mit dem Blick auf den Gegner. Die Eintracht steht in der Rückrundentabelle nur auf Platz 16. Sie verlor die letzten vier Partien bei 1:9 Toren. „Die Bayern sind im Moment im Flow, bei uns ist es umgekehrt“, stellte Trainer Niko Kovac fest.

Dazu kommt, dass die Hessen mit extrem großen Personalsorgen in München antreten müssen. „Wir werden zusehen, dass wir 18 gesunde Spieler auf den Spielberichtsbogen schreiben können“, sagte der frühere Bayern-Profi Kovac. Kollege Ancelotti hat ein ganz anderes Problem: Er hat mehr einsatzfähige Stars als Plätze im 18-Mann-Kader.