Breno zum Rapport - Wirbel um Twitter-Botschaft

München (dpa) - Mit einer angeblichen Unmutsäußerung sorgt Fußball-Profi Breno beim FC Bayern München erneut für Wirbel. Der 22 Jahre alte Abwehrspieler soll sich in einem kurzen Twitter-Beitrag heftig über den Tabellenführer der Bundesliga beklagt haben.

„Was für eine Phase ich durchmache. Bayern macht eine Sauerei mit mir“, heißt es in der Übersetzung der Kurznachricht aus dem Portugiesischen, die unter dem Account „Breshow02“ von Breno Borges verbreitet wurde.

Der Rekordmeister reagierte zurückhaltend auf die Äußerung, die angesichts der jüngsten Hilfestellung des Rekordmeisters für den nach wie vor unter dem Verdacht der schweren Brandstiftung stehenden Spielers sehr erstaunlich wäre. Sportdirektor Christian Nerlinger kündigte am Rande des Neujahrsempfangs der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt am Main ein Gespräch mit Breno an.

„Solche Äußerungen sollten Spieler natürlich nicht fallen lassen, das ist unglücklich“, sagte Nerlinger im Bayerischen Fernsehen. Man müsse sich als Profi bewusst sein, „verantwortungsvoll“ mit sozialen Netzwerken und Äußerungen auf modernen Kommunikationsplattformen umzugehen. Er wolle den Vorfall aber erst konkret kommentieren, wenn er mit Breno „persönlich gesprochen“ habe.

Die Bayern wollten zudem prüfen, ob der betreffende Account tatsächlich Breno gehöre und der Brasilianer für diesen Fall die Nachricht auch selbst verfasst habe, erklärte zuvor Mediendirektor Markus Hörwick. Der Verein hat den nach wie vor unter dem Verdacht der schweren Brandstiftung stehenden Südamerikaner zuletzt bei seinen privaten Problemen erheblich unterstützt. Er sorgte unter anderem dafür, dass Breno aus der Untersuchungshaft entlassen wurde und auch mit ins Winter-Trainingslager nach Katar reisen durfte.

Breno gehörte nicht zum Kader des Herbstmeisters beim letzten Testspiel vor dem Rückrundenstart beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt (4:0). Stattdessen kam er tags zuvor in der zweiten Mannschaft beim 1:1 im Testspiel bei Wacker Burghausen über 90 Minuten zum Einsatz. Das soll ihm angeblich missfallen haben. „Ich möchte nichts Schlechtes über Bayerns B-Mannschaft sagen, aber ich bin auf dem Weg zu einem Freundschaftsspiel mit dem B-Team“, zwitscherte Breno. Der Einsatz in der zweiten Mannschaft sei jedoch zwischen Trainer Jupp Heynckes und dem Spieler abgestimmt gewesen, berichtete Hörwick.

Der vor vier Jahren für zwölf Millionen Euro verpflichtete Innenverteidiger hat in dieser Saison noch kein Pflichtspiel für den FC Bayern bestritten. Nach einer langwierigen Knieverletzung hat Breno erst zu Jahresbeginn wieder Anschluss gefunden. Trainer Jupp Heynckes hatte ihm bescheinigt, im Trainingslager „gut gearbeitet“ zu haben. „Er ist wieder voll in der Gruppe“, sagte Heynckes.

Brenos Vertrag läuft am Saisonende aus. Seine sportliche Zukunft ist offen, ebenso der Ausgang im Fall seines Hausbrandes Ende vergangenen Jahres. Ein möglicher neuer Vertrag sei aktuell „nicht das Thema“, hatte Nerlinger in Katar gesagt: „Breno muss jetzt sportlich die nächsten Schritte machen.“ Breno hat auf seiner Position in den deutschen Nationalspielern Holger Badstuber und Jérome Boateng sowie dem Belgier Daniel van Buyten starke Konkurrenz beim Rekordmeister.