Hleb: „Beste Jahre meiner Karriere verschenkt“
Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Bundesliga-Star Alexander Hleb ist nach zahlreichen Rückschlägen ungewohnt hart mit sich selbst ins Gericht gegangen.
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich mit die besten Jahre in meiner Karriere verschenkt. Und ich kann bei niemandem die Schuld suchen“, sagte der 30 Jahre alte Weißrusse der „Stuttgarter Zeitung“ in einem Interview. „Ich habe mich lange Zeit vor allem auf mein Talent verlassen und bin damit ja auch gut gefahren. Inzwischen weiß ich, dass das alleine nicht reicht.“
Hleb steht noch bis zum Ende dieser Saison beim FC Barcelona unter Vertrag. Seit 2009 wurde er jeweils erfolglos an den VfB Stuttgart und den VfL Wolfsburg ausgeliehen. Seine beste Zeit hatte er in seiner ersten Phase beim VfB (2000 bis 2005) und anschließend beim FC Arsenal (2005 bis 2008). Zurzeit hält sich der Mittelfeldspieler beim FC Augsburg und mit individuellem Training mit Stabhochspringer Tim Lobinger in München fit. „Ich trainiere im Moment so intensiv wie wohl noch nie in meiner Karriere“, sagte er. „Am liebsten würde ich in die Bundesliga zurückkehren, denn das ist meine zweite Heimat.“
Als seinen größten Fehler bezeichnet Hleb rückblickend, den FC Barcelona 2009 schon nach einem Jahr verlassen zu haben. „Ich war sauer, wenn ich mal nicht spielen durfte“, erzählte er. „Inzwischen weiß ich, dass Barcelona deshalb so groß ist, weil jeder Spieler sein Ego zurückstellt. Damals konnte ich es nicht so sehen.“ Auch seine Rückkehr nach Stuttgart sei ein „zu großer Rückschritt“ gewesen. „Man will einen Doppelpass spielen - und bekommt den Ball nicht zurück. Das hat mich teilweise verärgert, ich habe beleidigt reagiert.“