Brunner-Stiftung verteidigt Hoeneß

München (dpa) - Der Vorstand der Dominik-Brunner-Stiftung hat seinen langjährigen Unterstützer Uli Hoeneß trotz dessen Steuersünde in Schutz genommen.

„Wie kann unsere Gesellschaft noch Vorbilder haben, wenn wir von ihnen übermenschliche Perfektion in allen Lebensbereichen erwarten? Ein Mensch kann in manchen Bereichen
falsch handeln - und jeder von uns macht Fehler — und dennoch in anderen Bereichen weiterhin als Vorbild dienen“, schrieben die fünf Vorstandsmitglieder der Stiftung am Donnerstag in einem offenen Brief an den Präsidenten des FC Bayern, der bei der Einrichtung als wichtiger Geldgeber zugleich Vorsitzender des Kuratoriums ist.

Nach seiner Selbstanzeige ermittelt die Staatsanwaltschaft München II wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Hoeneß. „So wie wir Sie kennengelernt haben, sind wir überzeugt, dass Sie für Ihr Handeln persönlich geradestehen und dem öffentlichen Sturm tatkräftig begegnen werden“, hieß es in dem Brief an Hoeneß. „Wir wünschen Ihnen für die kommenden Wochen und Monate viel Kraft und hoffen, dass sich Medien und Gesellschaft besinnen und Ihre jahrelangen Verdienste für das Allgemeinwohl nicht ausblenden.“

Brunner war 2009 von jugendlichen Schlägern an einem Münchner S-Bahnhof zu Tode getreten worden. Die anschließend gegründete Stiftung war von Hoeneß und dem FC Bayern finanziell unterstützt worden.