BVB fordert Bayern - Hohe Hürden für Abstiegskandidaten
Düsseldorf (dpa) - Die fest eingeplante Münchner Meisterfeier könnte sich noch ein wenig hinauszögern. Vor dem Prestigeduell beim alten Rivalen aus Dortmund am Samstag plagen den souveränen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga einige Personalsorgen.
Zudem werden sich die seit sieben Spielen unbesiegten Westfalen trotz des großen Punkteabstandes auf Rang zehn nicht ohne Gegenwehr ergeben. „Wir sind nicht chancenlos“, sagte BVB-Coach Jürgen Klopp vor dem 109. Pflichtspiel-Duell beider Teams und wollte „nicht viel quatschen, sondern versuchen, ein ordentliches Spiel zu machen“.
Ohne David Alaba, Franck Ribéry und Arjen Robben werden die Bayern sich etwas einfallen lassen müssen. Trainer Pep Guardiola sagte, dass seine Mannschaft ohne diese Profis nicht mehr so stark sei, betonte aber auch: „Ich habe viel Vertrauen in meine Spieler.“ Für den spanischen Coach ist die Partie gegen Dortmund immer noch ein Klassiker. Zudem sei in dieser Saisonphase jedes Spiel „ein Finale“.
Im Kampf um die übrigen Champions-League-Plätze könnten sich Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen weiter von der Konkurrenz absetzen, da sich die Verfolger Augsburg und Schalke im direkten Duell die Punkte gegenseitig nehmen werden. Zwar haben die Gladbacher noch nie ein Pflichtspiel bei 1899 Hoffenheim gewonnen, doch wer beim FC Bayern gewinnt, muss den Gang in den Kraichgau nicht fürchten. Max Eberl warnte davor, die Aufgabe zu unterschätzen.
„Dass wir in München gewonnen haben, darf nicht dazu führen, dass wir leichtsinnig werden oder denken, dass es jetzt von alleine laufe“, sagte der Sportdirektor. Auf der anderen Rheinseite in Leverkusen wird der HSV erwartet, der im Existenzkampf und zum Einstand von Interimscoach Peter Knäbel alles geben wird. Zudem stehen in dem neuen Stammtorhüter René Adler und dem neuen Co-Trainer Peter Hermann zwei langjährige Bayer-Mitarbeiter in den Reihen der Hanseaten.
Noch schwieriger dürfte die Mission Klassenverbleib für den Tabellenletzten VfB Stuttgart in Wolfsburg werden. „Wir wollen so schnell wie möglich den zweiten Platz absichern“, sagte Trainer Dieter Hecking. Sein Kollege Huub Stevens zeigte sich nach dem Sieg gegen Frankfurt zuversichtlich: „Wir müssen an unsere Stärke glauben. Das ist natürlich frech, sowas zu sagen, wenn man unten steht. Aber wir haben in bestimmten Spielen gute Phasen gezeigt.“
Ganz schwierig gestaltet sich der Schlussspurt für Liganeuling SC Paderborn. Nur einen Sieg aus den vergangenen 16 Spielen haben die Ostwestfalen eingefahren - wohl zu wenig, um das Abenteuer Bundesliga fortzusetzen. Zudem hat sich Kontrahent Hertha BSC nach vier Spielen ohne Niederlage unter neuer sportlicher Führung stabilisiert. Dennoch glaubt SC-Coach André Breitenreiter weiterhin an Besserung. „Wir wollen die Mannschaften, die auch unten stehen, unter Druck setzen und gewinnen.“
Der zweite Aufsteiger 1. FC Köln kann sich mit einem Erfolg beim SC Freiburg weiter von der Abstiegszone absetzen. Für die Breisgauer, die sich vor einem Monat im Pokal gegen die Rheinländer durchsetzten, ist die Situation prekärer. Der Vorsprung auf die gefährdete Zone ist hauchdünn. „Ich denke, es wird ein sehr enges, ein Fünfzig-Fünfzig-Spiel“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich.