BVB lässt Punkte liegen: „Eine Enttäuschung“

Kaiserslautern (dpa) - Als Remiskönige auf den Meisterthron? Nach der dritten Punkteteilung in der Rückrunde hat Borussia Dortmund „nur“ noch zehn Zähler Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen.

Mit dem 1:1 (0:0) in Kaiserslautern konnte der Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga nicht zufrieden sein. „Sie wollen ein Unentschieden und was sie kriegen, ist meistens ein Unentschieden“, meinte „Gelb-Rot-Sünder“ Neven Subotic etwas genervt über einen erneut eher defensiv eingestellten Gegner.

In der 90. Minute ballte FCK-Trainer Marco Kurz fünf, sechs Mal so heftig die Faust, dass man um seine Gelenke bangen musste: Jan Moravek hatte den Ball in den Torwinkel geknallt und die ebenfalls späte Führung von Sven Bender (81.) doch noch ausgeglichen. „Ist halt scheiße gelaufen“, fluchte der dieses Mal etwas stotternde Mittelfeldmotor Nuri Sahin kurz darauf im Kabinengang. „Wenn man so spät das 1:0 macht, ist das eine Enttäuschung.“

Bei der Frage, ob die Verfolger langsam an den BVB herankämen, wollte Mats Hummels „eigentlich gehen“, gab dann aber doch eine Antwort darauf. „Wir hatten zum Ende der Vorrunde zehn Punkte Vorsprung, wir haben jetzt zehn Punkte Vorsprung“, erklärte der Innenverteidiger. Eine Krise müssen sich die Dortmunder wahrlich nicht andichten lassen, doch Jürgen Klopp kann auch nicht zufrieden sein mit der Chancenauswertung vor allem von seinen Jung-Nationalspielern Mario Götze und Kevin Großkreutz.

Für den BVB-Trainer stellt sich der Sachverhalt ganz logisch dar. „Wenn wir in dieser Saison richtig gut gespielt haben, dann haben wir gewonnen. Wenn wir nicht so gut gespielt haben, dann haben wir unentschieden gespielt. Und wenn wir schlecht gespielt haben, dann haben wir verloren“, erklärte Klopp und fuhr im gleichen Atemzug fort: „Sollten wir also wieder anfangen gut zu spielen, dann werden wir auch wieder gewinnen.“ Ein schmutziges 1:0 - das ist zur Zeit nicht das Ding der Borussen. Vor 49 750 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion setzten die Gäste auch eine Negativserie fort: Seit zehn Jahren warten sie nun auf einen Sieg auf dem Betzenberg.

Richtig sauer war Subotic, der nach einem Zweikampf mit dem erneut erfolglosen FCK-Torjäger Srdjan Lakic kurz vor Schluss die „Ampelkarte“ sah und nächsten Samstag gegen den FC St. Pauli aussetzen muss. „Ein lächerliche Schwalbe“ seines Gegenspielers, so der Abwehrspieler, sei das gewesen und auch Klopp beschwerte sich bitterlich bei Schiedsrichter Florian Meyer.

Keinerlei Klagen kamen von Kaiserslautern: Die „Roten Teufel“ sind zwar auch nach dem fünften Rückrundenspiel noch sieglos und stecken mitten im Abstiegskampf, doch Kurz freute sich über den Teilerfolg. „Es ist wichtig, dass wir mal ein Stück weit belohnt worden sind für das sehr intensive und leidenschaftliche Bemühen. Ich denke, dass es uns im Kopf ein Stück weiterbringt.“ BVB-Coach Klopp nickte seinem Kollegen aufmunternd zu: „Mit der Leidenschaft und der Disziplin von heute ist alles möglich.“