Trainerduell Dardai gegen Kovac: „Vom Typ her ist Niko wie ich“

Berlin (dpa) - Sie sind beide geradlinige Typen, frühere Abräumer im Mittelfeld und nun erfolgreiche Trainer. Das Top-Spiel in der Fußball-Bundesliga zwischen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt ist auch das ganz spezielle Duell zwischen Pal Dardai und Niko Kovac.

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„Vom Typ her ist Niko wie ich“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai vor der richtungsweisenden Partie am Samstagabend (18.30 Uhr) im Berliner Olympiastadion.

Dardai und Kovac ähneln sich nicht nur vom Typ her. Sie verbindet die gemeinsame Vergangenheit und die aktuelle sportliche Lage. Beide spielten von 2003 bis 2006 für die Hertha. „Solche Spieler wie Niko und ich waren, wünscht sich jeder Trainer“, lobte Dardai seine und Kovacs Berufs-Auffassung. Beide standen für Ehrgeiz, Disziplin und Teamfähigkeit. Und genau diese Eigenschaften zeichnen auch die überraschend gut dastehenden Berliner und Frankfurter aus.

„Beide kommen übers Kollektiv, hohe Laufbereitschaft, taktische Disziplin und Aggressivität“, beschrieb Hertha-Manager Michael Preetz im „Kicker“-Interview die hervorstechenden Merkmale der beiden Trainer-Kontrahenten. Doch bevor beide Clubs in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit für Furore sorgten, mussten Dardai wie Kovac zuvor als Retter fungieren. „Beide haben diese Mission bewältigt und mittlerweile gezeigt, dass sie nicht nur Retter sind, sondern auch Entwickler“, erklärte Preetz.

Preetz weiß, was er an Dardai hat. „Pal wird hier nie weggehen. Er wird nur Hertha trainieren, und irgendwann vielleicht noch mal die ungarische Nationalelf“, äußerte er seine Wünsche in der „Bild“ (Freitag).

Aktuell wollen Dardai und Kovac den in der Rückrunde einsetzenden Abwärtstrend ihrer Teams stoppen. Die Hertha, vor der Winterpause noch auf Rang drei, holte in fünf Liga-Spielen des neuen Jahres nur vier Punkte. Die Eintracht unterlag zuletzt zweimal. „Im Moment haben wir zwei Spiele verloren, ich möchte aber nicht von Tief sprechen“, betonte Kovac. Für den 44-Jährigen ist es die Rückkehr in seine Geburtsstadt Berlin. „Ich habe dort 28 Jahre meines Lebens verbracht und hab noch sehr viele Verwandte und Bekannte dort“, erklärte er.

Für Sentimentalitäten ist indes kein Platz. Der Sieger des Duells darf weiter von Europa träumen. Die Hessen liegen auf Platz fünf nur einen Punkt vor dem Sechsten aus Berlin. Die Hertha hat zwar die jüngsten fünf Partien gegen die Eintracht nicht verloren. Es sprang dabei aber auch nur ein Sieg heraus. Dardai forderte deshalb: „Es wird Zeit, dass wir unsere Punkte zu Hause holen.“ 45 000 Zuschauer werden erwartet, wenn das Team auf neu verlegtem Rasen im Olympiastadion die drei Punkte anstrebt. „Der neue Rasen wird uns helfen, weil wir eine Mannschaft sind, die über das Pass- und Kombinationsspiel kommt“, ist sich Preetz sicher.