Meinung Das Konzept Leverkusen
Sechs Treffer hat Julian Brandt in dieser Spielzeit erzielt. Das ist nicht die Welt. Aber es spiegelt auch nicht im Ansatz die herausragenden Möglichkeiten, mit denen der erst 21 Jahre alte talentierte Nationalspieler durch die Stadien der Bundesliga manövriert.
Gleichzeitig ist damit einiges gesagt: Brandt hat Merkmale eines Weltklasse-Fußballers, bringt sie aber noch deutlich zu selten ein. Wären die durchaus möglichen Spitzenleistungen schon jetzt konstanter, hätte Brandt am Mittwoch nicht den Vertrag in Leverkusen verlängert, sondern womöglich einen Vorvertrag in Barcelona unterzeichnet. So aber ist Leverkusen die Chance gegeben, den Vertrag ein Jahr vor dem eigentlichen Vertragsende rechtzeitig und wertsteigernd zu verlängern. Das ist die Strategie des Clubs: Sich zuzutrauen, Spieler wie Tah oder Brandt auf ein noch besseres Niveau zu heben und dann rechtzeitig für so viel Geld verkaufen zu können, dass die jetzt fällige Gehaltserhöhung und vermutlich auch das Handgeld als lohnende Investitionen später gegengerechnet werden können. Das ist seriös, Erfolg versprechend — und nebenbei bemerkt die einzige Chance des Werksclubs, immer wieder im Konzert der Großen mitzuhalten.