Die Köpfe der HSV-Saison

Hamburg (dpa) - Wieder gelingt dem Hamburger SV nach einer verkorksten Saison die Rettung in der Relegation. Das Bundesliga-Gründungsmitglied bleibt erstklassig - auch wenn es lange Zeit nach dem ersten Abstieg der Clubgeschichte aussah.

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Verschiedene Gesichter stehen für eine Spielzeit, in der der HSV erst durch einen glücklichen 2:1-Sieg beim KSC das Schlimmste abwendet.

DIETMAR BEIERSDORFER: Mit seiner Rückkehr sollen die chaotischen Zustände an der Spitze beendet und bessere sportliche Zeiten eingeläutet werden. Ersteres gelingt, Letzteres nicht. Transfers fruchten nicht, auf der Trainerbank gibt es keine Kontinuität.

MIRKO SLOMKA: In der Vorsaison noch glücklicher Nicht-Absteiger im Relegationskrimi gegen Fürth, muss er nach nur drei Spieltagen gehen. Beiersdorfer traut es ihm nicht mehr zu, das Ruder nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt und ohne Tor noch einmal herumzureißen.

JOSEF ZINNBAUER: Acht Spiele, acht Siege. Seine Start-Bilanz mit der U23 reicht, um zum Slomka-Nachfolger befördert zu werden. Anfangs scheint das Experiment mit dem Newcomer, der HSV-Talente einbindet, aufzugehen. Am Ende ist aber auch seine Punkteausbeute zu gering.

PETER KNÄBEL: Als Antriebsfeder des Schweizer Fußball-Aufschwungs mit reichlich Vorschusslorbeeren gekommen, fehlt dem Ex-Profi in Hamburg ein glückliches Händchen. Auch sein Intermezzo als Trainer geht für den Analytiker daneben: 2 Spiele, 2 Niederlagen, 0:6 Tore.

BRUNO LABBADIA: Der vierte Trainer der Saison wird sechs Spieltage vor Schluss verpflichtet. Der 49-Jährige entpuppt sich als Mutmacher. Unter ihm berappelt sich der HSV, rettet sich in die Relegation - und bleibt auch dank der Motivationskünste des Ex-Profis erstklassig.

RAFAEL VAN DER VAART: Kaum Torgefahr, keine Explosivität, zu langsam - der Niederländer agiert wie ein Schatten seiner selbst. Im Endspurt sitzt der Kapitän zumeist auf der Bank. In Karlsruhe aber darf er von Beginn an ran und war ein letztes Mal Taktgeber.

PIERRE-MICHEL LASOGGA: Statt mit Toren am Fließband fällt der bullige Angreifer eher mit seiner Verletzungsanfälligkeit auf. Im Vorjahr hielt er den HSV fast im Alleingang in Liga 1. In dieser Saisin stehen nur vier Tore für ihn zu Buche - jubeln darf er dann doch.

KLAUS-MICHAEL KÜHNE: Schon in der Vergangenheit half der Unternehmer aus, um Etatlücken zu stopfen - oder um Profis wie van der Vaart zu holen. Im Januar pumpt der oft unbequeme Gönner wieder Geld in den Verein. Ein Abstieg wäre ein Katastrophen-Szenario gewesen.