Meinung Die Risse gehen tiefer

Wenn Eintracht-Chef Peter Fischer sich gegen die AfD positioniert, ist das in Ordnung. Wenn er aber die Gesinnung der Mitglieder des Fußball-Klubs prüfen will, überspannt er den Bogen.

Foto: Sergej Lepke

Es geht Fischer nichts an, welche Partei die Mitglieder von Eintracht Frankfurt wählen. Er muss sich aber sehr wohl dafür interessieren, wenn es im Verein rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt. An Beispielen für rechtsradikales Gedankengut in Reihen der AfD mangelt es nicht. Insofern sind Fischers Bedenken nachvollziehbar.

Allerdings hat der Fußball kein AfD-Problem. Die Risse in der schönen und mit so viel Emotion aufgeladenen Welt gehen deutlich tiefer. In vielen Klubs gibt es eine Verbindung von Teilen der Fanszene mit Neonazis. In den schicken Arenen zeigen sich bundesweit braune Flecken, nicht nur im Osten. Gewaltbereite Anhänger und die rechte Szene gehen oft Hand in Hand. Das können und dürfen die Klubs nicht akzeptieren.