Die Szenen des 27. Spieltags der Fußball-Bundesliga
Berlin (dpa) - Bayerns Robert Lewandowski jagt weiter Bestmarken, der Bremer Papy Djilobodji sorgt mit einer Geste für Aufregung und Hannover 96 ist kaum noch zu retten. Der Gesprächsstoff nach dem 27. Spieltag.
TORJÄGER: Nein, seine persönliche Bilanz interessiere ihn gar nicht, versicherte Robert Lewandowski treuherzig: „Ich denke nicht über Torschützenkanone nach.“ Mit seinem 25. Saisontor baute der Pole vorerst seine Führung in dieser Wertung vor Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang aus. Und sicherte sich beim 1:0 beim 1. FC Köln gleich zwei Bestmarken: 25 Treffer in einer Spielzeit erzielte zuvor noch kein Ausländer im Trikot des FC Bayern. Und auf so viele Tore kam auch Lewandowski noch nie in einer Bundesliga-Saison.
GESTE: Die Botschaft von Papy Djilobodji war unmissverständlich. Mit dem Zeigefinger fuhr sich der Bremer Innenverteidiger nach einem Zweikampf mit dem Mainzer Pablo De Blasis an der Kehle entlang. „Solche Gesten sollte man lassen, weil man weiß, dass die Kamera alles einfängt“, sagte Werders Geschäftsführer Thomas Eichin bei Sky. „Ich befürchte nichts, wir haben genug Ermittlungsverfahren gehabt. Wir brauchen nicht wegen jeder Aktion ein Ermittlungsverfahren“. Als Deniz Naki vom damaligen Zweitligisten FC St. Pauli 2009 mit einer ähnlichen Geste vor den Fans von Hansa Rostock jubelte, wurde er nachträglich für drei Spiele gesperrt.
ZAHL: Das 0:1 bei Eintracht Frankfurt war für Schlusslicht Hannover 96 bereits die 20. Niederlage dieser Saison. Häufiger verlor nach 27 Spieltagen nur das historisch schlechte Tasmania Berlin 1965/66 (23 Niederlagen).
EINBRUCH: Wieder einmal brachte Darmstadt 98 eine Führung nicht über die Zeit. Beim 1:1 bei VfL Wolfsburg kassierte der Aufsteiger erst in der Nachspielzeit den Ausgleich durch André Schürrle. Darmstadt verspielte diese Saison bereits 24 Punkte, nachdem das Team von Trainer Dirk Schuster vorne gelegen hatte - mehr als jeder andere Verein in der Bundesliga.
REALISMUS: Auch der erste Auswärtssieg nach knapp einem halben Jahr und der vierte Erfolg in seinem siebten Spiel lösten bei Hoffenheims Jung-Coach Julian Nagelsmann noch keine große Euphorie aus. „Einfach mal Tabelle ausdrucken, dann weiß man, was Sache ist“, sagte der Trainer nach dem 3:1 beim Hamburger SV. Doch immerhin: Erstmals seit dem achten Spieltag stehen die Kraichgauer nicht mehr auf einem direkten Abstiegsplatz.