Bundesliga Lewandowski und Müller treffen doppelt - 4:2 gegen Werder
München (dpa) - 100-Tore-Mann Thomas Müller und Doppelpackkollege Robert Lewandowski hatten allen Grund zur Freude.
Die beiden Offensivstars des FC Bayern verbuchten besondere Tormarken, doch viel wichtiger war der nächste Sieg auf dem Weg zum sechsten Meistertitel in Serie. „Das ist ein schönes Jubiläum. Allerdings soll es eigentlich nur ein Zwischenstopp sein, ein paar sollen noch dazu kommen“, sagte Müller nach dem 4:2 (1:1) gegen Werder Bremen.
Mit seinen zwei Toren knackte der Kapitän als fünfter Bayern-Spieler die Marke von 100 Treffern in der Fußball-Bundesliga. Lewandowski erzielte als erster Spieler der Clubhistorie in jedem der ersten neun Heimspiele einer Saison mindestens ein Tor, zudem ist er mit nun 94 Liga-Treffern ausländischer Rekordtorjäger der Bayern. „Das zeichnet den FC Bayern aus, dass wir Spieler haben, die so ein Spiel entscheiden können“, sagte Trainer Jupp Heynckes.
Der in der Vorwoche noch fehlende Lewandowski (63. Minute/76.) schraubte seine Ausbeute zweimal per Kopf auf 17 Saisontreffer hoch, Müller schlug vor 75 000 Zuschauern mit dem Fuß ebenfalls zweimal zu (41./84.). Nach dem 1:0 durch Jerome Gondorf (25.) und einem Eigentor von Niklas Süle (74.) hofften die Bremer auf etwas Zählbares, aber am Ende stand die 600. Niederlage der Hanseaten in der Bundesliga.
„Wir haben weitgehend ein gutes Spiel gemacht. Im Endeffekt zählen aber nur die Punkte. Wenn man vier Gegentore bekommt, hat man nicht alles richtig gemacht“, sagte Werders Max Kruse. Zerknirscht war Trainer Florian Kohfeldt. „Ich freue mich über die Leistung, die können wir mitnehmen, aber genauso müssen wir die Enttäuschung mitnehmen, weil wir Punkte brauchen“, sagte der 35-Jährige. „In den nächsten Wochen müssen wir diese Leistung in Punkte umsetzen.“
Der Nachmittag hatte für sein mutiges Team vielversprechend angefangen: Wie von Kohfeldt angekündigt, stellten die Gäste dem enteilten Tabellenführer „Aufgaben“, und sie belohnten sich mit der Führung. Maximilian Eggestein und Kruse legten für Gondorf auf, der sich bei seinem ersten Saisontor gegen Joshua Kimmich durchsetzte und dann auch Torwart Sven Ulreich überwand.
Noch vor der Pause schlug Müller zurück. Nach einem langen Ball von Jérôme Boateng verschätzte sich Bremens Milos Veljkovic, Müller legte den Ball mit der Brust am Werder-Gegenspieler vorbei und bestrafte den Stellungsfehler mit einem trockenen Rechtsschuss. „Wir müssen einiges aufarbeiten, wie nach jedem Spiel. Wir sind sicherlich noch nicht da, wo wir sein wollen“, zeigte sich Müller kritisch.
Es reichte aber auch so zum Sieg, denn die exquisite Münchner Offensive gab trotz des Eigentors von Süle den Ausschlag. Eckball James, Kopfball Lewandowski - und der Ball war zum zweiten Mal drin. Der Pole hatte zum Rückrundenstart wegen Patellasehnenproblemen noch pausieren müssen. „Robert Lewandowski hat sechs Wochen nicht gespielt gehabt, das hat man auch in der ersten Halbzeit gemerkt“, analysierte Heynckes. „Er hat aber natürlich so viel Klasse, wenn ihm solche Bälle serviert werden, dass er Kapital schlägt und Tore erzielt.“
Nach Müller-Vorarbeit netzte Lewandowski zum zweiten Mal ein, beim zweiten Müller-Treffer glänzte wieder James als Vorbereiter. „Es ist immer schön zu treffen. Ich nehme den Tag heute mit ins Bett“, sagte Jubilar Müller. Nur Gerd Müller (365), Karl-Heinz Rummenigge (162), Roland Wohlfahrt (119) und Dieter Hoeneß (102) trafen in der Bundesliga häufiger für den FC Bayern als der 28-Jährige.