Nullnummer beim Schlusslicht KFC Uerdingen: Ideenlos beim Tabellenletzten in Jena

Krefeld · Fußball-Drittligist KFC Uerdingen ist beim Tabellenletzten FC Carl Zeiss Jena nicht über ein 0:0 hinausgekommen und konnte erneut keinen Rückstand auf die Aufstiegsplätze gut machen. Zudem musste auch noch der letzte verbliebene Stürmer Adriano Grimaldi angeschlagen vom Feld.

Dominic Maroh (r.) weiß sich im Zweikampf mit Anton Donkor von Carl Zeiss Jena nur mittels Griff zum Trikot zu helfen.

Foto: Eibner-Pressefoto/Christopher Wo/Eibner-Pressefoto

Auch in Jena zeigte sich die chronisch mangelnde Torgefahr. „Wir haben uns extrem schwer getan. Es war zu langsam, zu schläfrig, zu ideenlos“, sagte Krämer. Zum Ausfall Grimaldis sagte er: „Ich glaube, dass er bis zum Saisonende raus ist.“

Die Chronik des Spiels: Trainer Stefan Krämer ließ sich vor der Partie keine Aussage entlocken, ob er noch auf den Aufstieg schiele: „Ich war schlecht in Mathe und rechne nicht. Wir schauen von Spiel zu Spiel.“ Der 53-Jährige veränderte die Grundformation, setzte auf ein 4-3-3. Im Angriff wurde Adriano Grimaldi von den schnellen Außenbahnspielern Franck Evina und Christian Kinsombi flankiert. Viele Treffer konnte man vor der Partie gewiss nicht erwarten, trafen doch die zweitschwächste (Jena) und die drittschwächste Offensive (KFC) der Liga aufeinander.

Der KFC hatte den Ball, der FC Carl-Zeiss stand defensiv tief. Adriano Grimaldi fluchte, nachdem er eine Hereingabe Evinas nur knapp verpasst hatte. Jenas Torwart Jo Coppens war ihm zuvorgekommen. Erstmals ein wenig Nervosität kam auf, als ein Freistoß der Gastgeber nur knapp am Gehäuse von René Vollath vorbeisprang. Nach einer guten halben Stunde musste der einzige etatmäßige Stürmer Grimaldi schon wieder vom Platz. Er fasste sich noch an die Leiste, offenbar war eine Verletzung Grund des frühen Wechsels. Ein Ausfall des 29-Jährigen, der seit eineinhalb Jahren beim KFC eine lange Verletzungshistorie hinter sich hat, würde den Engpass im Angriff bei den ohnehin harmlosen Uerdingern noch verschärfen. Tom Boere und Osayamen Osawe (beide Muskelfaserriss) drohen nach Aussage Krämers für den Rest der Spielzeit auszufallen.

Auf beiden Seiten waren viele Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne erkennbar. So blieb es nach 45 Minuten beim 0:0 im Ernst-Abbe-Sportfeld. Nach Wiederanpfiff blieb der KFC spielbestimmend, dennoch musste Vollath in höchster Not eingreifen. Raphael Obermair dribbelte sich durch, auch erst am Uerdinger Schlussmann vorbei, der dann aber noch seinen Körper zwischen das Tor und den Ball bekam. Die Gastgeber oft umständlich, der KFC suchte den Vollstrecker in den eigenen Reihen. Krämer schickte im Verlauf des zweiten Durchgangs sogar den Innenverteidiger Assani Lukimya in die Spitze, um bei hohen Bällen mehr Optionen zu haben. Der Druck auf das Tor der Thüringer wurde größer. Jena, angeführt vom ehemaligen Bundesliga-Profi Aytac Sulu, zog sich zurück. Ein Treffer würde dieses Spiel entscheiden, das war spürbar. Kurz vor Schluss parierte Coppens nach einer Ecke noch einen Kopfball von Maroh auf der Linie.

Der Mann des Spiels: Torhüter Jo Coppens war zweimal zur Stelle und hielt für seine Jenaer die Null.

Der Moment des Spiels: Der Abpfiff durch Schiedsrichter Christof Günsch. Keine Tore gegen Jena. Der KFC war die erste Mannschaft in dieser Saison, dem kein eigener Treffer gegen das Schlusslicht gelang. Die Hausherren hatten nach dem Spiel von Zwickau gegen Unterhaching (3:3) dennoch Gewissheit, dass sie den Gang in die Regionalliga antreten müssen.