Die Wutrede von VfB-Trainer Labbadia im Wortlaut

Stuttgart (dpa) - Mit einem verbalen Rundumschlag hat sich Trainer Bruno Labbadia gegen die Kritik an seiner Arbeit beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gewandt. Seine Brandrede im Anschluss an das 2:2 am Sonntag gegen Bayer Leverkusen im Wortlaut:

„Es ist eine gewisse Grenze erreicht hier. Ich bin vor 22 Monaten hier angetreten, da stand der Verein mit zwölf Punkten am Tabellenende. Keiner hat einen Pfifferling gegeben in dieser Zeit. Danach haben wir die Mannschaft in die Europa League geführt. Wir haben knapp 20 Millionen Euro an Etatsenkung mitgemacht. Wir haben einen zweistelligen Millionen-Betrag einnehmen müssen. Ich kann gewisse Dinge nicht akzeptieren, wenn ein Trainer wie der letzte Depp dargestellt wird, als hätte er gar keine Ahnung. Das muss man ganz klar sagen. Mich wundert's nicht, weil die Zuschauer dazu aufgewiegelt wurden in den letzten Wochen, weil absolute Unwahrheiten verbreitet wurden.

Und jetzt kommen wir zu Raphael Holzhauser: Raphael Holzhauser wäre heute nicht mehr hier im Verein, wenn ich vor ein paar Wochen nicht mein Veto gegen eine Ausleihe eingelegt hätte. Das muss man hier ganz klar sagen. Raphael ist in der Halbzeitpause gekommen und hat angezeigt, dass er Probleme hat. Und er hat dann darum gebeten, dass er ausgewechselt wird.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Die Trainer in der Bundesliga sind nicht die Mülleimer von allen Menschen hier. Da ist eine totale Grenze erreicht, auch hier in Stuttgart, das muss ich Ihnen ganz klar sagen. Und mich wundert's nicht, dass es hier alle paar Monate einen neuen Trainer gibt, wenn man sich so verhält, wie es hier der Fall ist. Als normaler Bundesliga-Trainer muss man sich heute die Frage stellen: Gehe ich einen schweren Weg, wie ihn der VfB Stuttgart gehen muss, mit? Oder sage ich: am Arsch geleckt. Das muss ich mal ganz klar und deutlich sagen.

Ich kann die Leute hier nicht verstehen, aber vor allem die schreibende Zunft. Ich weiß, dass Sie das jetzt wieder persönlich nehmen werden, aber das muss hier mal ganz klar gesagt werden. Da ist das Fass absolut voll. Einige haben sich in den letzten Wochen Unwahrheiten erlaubt, die absolut unter der Gürtellinie waren. Da erwarte ich, dass auch Sie das Ganze mal hinterleuchten und nicht einfach nachschreiben.“