„Drecksmitteilung“: BVB reagiert gelassen auf Hummels
Dortmund (dpa) - Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat unaufgeregt auf die deutliche Kritik von Kapitän Mats Hummels an der Ad-hoc-Mitteilung zum möglichen Wechsel zu Bayern München reagiert.
„Mats ist kein Jurist, er muss auch gar nicht wissen, wieso wir eine Ad-hoc-Mitteilung versenden mussten“, sagte Watzke der Deutschen Presse-Agentur. „Aus seiner Sicht kann ich das Unverständnis absolut verstehen. Uns wäre es auch lieber gewesen, wenn wir sie nicht hätten veröffentlichen müssen.“ Als börsennotiertes Unternehmen unterliege man juristischen Zwängen und müsse kursrelevante Ereignisse mitteilen, damit Anleger reagieren könnten.
Vor Fans hatte sich der 27 Jahre alte Fußball-Weltmeister aus dem Auto heraus dazu geäußert und war dabei gefilmt worden. „Diese Drecksmitteilung hat einen anderen Eindruck erweckt. Keine Ahnung, warum man die machen musste“, sagte Hummels, während er Autogramme schrieb. Das Video war am Mittwoch auf Instagram veröffentlicht worden und hatte für erheblichen Wirbel gesorgt.
Der BVB hatte die Ad-hoc-Mitteilung vor einer Woche veröffentlicht und darin den Wechselwunsch von Hummels bestätigt und eine vorzeitige Freigabe von einem „äußerst werthaltigen Angebot“ des FC Bayern abhängig gemacht.
In dem nun veröffentlichten Video relativierte Hummels, dass sein Weggang aus Dortmund nach über acht Jahren schon feststehe. „Es ist noch alles möglich, es ist noch nichts entschieden“, sagte er.
BVB-Chef Watzke betonte noch einmal, dass die finanziellen Bedingungen für eine Freigabe nicht verhandelbar seien. „Ein Angebot von Bayern München ist nicht notwendig. Die Bayern kennen unsere Vorstellungen und müssen uns mitteilen, ob sie diese erfüllen möchten“, erklärte er. „Mats muss zuallererst aber überhaupt wechseln wollen. Er hat gerade erst zu den Fans gesagt, dass noch alles offen sei. Das nehme ich zur Kenntnis.“
Dem Vernehmen nach fordert Dortmund für Hummels eine Ablösesumme von bis zu 40 Millionen Euro von den Bayern. Der Abwehrchef des Tabellen-Zweiten und der Nationalmannschaft hat noch einen bis 2017 laufenden Vertrag ohne Ausstiegsklausel.
Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte trotz der kompromisslosen Haltung des BVB versichert, noch vor dem DFB-Pokalfinale zwischen den Münchnern und der Borussia am 21. Mai eine Einigung über den Transfer erzielen zu wollen.