Ein Leben lang Grün-Weiß - Thomas Schaaf wird 50
Bremen (dpa) - Wer Thomas Schaaf sagt, denkt automatisch an Werder Bremen. Seit 39 Jahren ist das Werder-Urgestein Mitglied des Fußball-Bundesligisten. Am Samstag feiert der Trainer seinen 50. Geburtstag.
Sein Vertrag läuft noch bis 2012 - Verlängerung nicht ausgeschlossen.
Wer die Hymne hört, könnte denken, sie wäre eigens für Thomas Schaaf geschrieben worden. „Werder Bremen, lebenslang Grün-Weiß, wir gehören zusammen“, heißt es in dem Song, der 2004 entstand, als die Hanseaten das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewannen. Der Trainer von damals trainiert die Mannschaft noch immer und ist nicht amtsmüde. „Ich mache meine Arbeit bei Werder gerne“, sagte Schaaf, der an diesem Samstag 50 Jahre alt wird.
„Es passiert nun mal, dass man Jahr für Jahr auch Geburtstag hat“, kommentierte Schaaf mit dem ihm eigenen trockenen Humor seinen runden Geburtstag. Einen großen Rummel zum 50. veranstaltet er nicht. „Diese Zahl ist für mich nicht wichtig“, versicherte der Jubilar. Er feiert am liebsten mit der Familie und Freunden im privaten Kreis und wird sich dennoch der zahlreichen Glückwünsche kaum erwehren können.
Der Dauerbrenner unter den Bundesliga-Trainern - Schaaf ist seit 1999 für die Profis verantwortlich - genießt nicht nur in Bremen hohes Ansehen. Selbst in einer Saison, die für Werder alles andere als wunschgemäß verläuft, gibt es im Weserstadion nur vereinzelt Pfiffe gegen den gebürtigen Mannheimer, der bereits als Kind mit elf Jahren den grün-weißen Fußball-Bundesligisten als seinen Club ausgesucht hatte. 39 Jahre Mitglied in einem Verein, so etwas prägt.
„Mannheim ist mein Geburtsort, Bremen ist meine Heimat. Wenn du hier so lange lebst, hier aufgewachsen bist - dann ist dir eine Stadt wie Bremen ans Herz gewachsen“, berichtete Schaaf im Interview der „Kreiszeitung Syke“. Der Ex-Profi und sein Duz-Freund Klaus Allofs, der an der Spitze des Vereins steht, sind mit ihrer unaufgeregten Art gerade in dieser turbulenten Bundesliga-Saison zu einem Gegenmodell für das aus dem Ruder laufende Trainer-Geschäft geworden.
Während in anderen Clubs Trainer nach drei Niederlagen entweder selbst das Handtuch werfen oder entlassen werden, weil die Mannschaft dringend eine Veränderung oder neue Impulse benötigt, konnte Schaaf bei Werder auch in der Krise weiterarbeiten - vergleichsweise ruhig, aber nicht inaktiv. Der Coach wurde lauter im Training, zog einen Mentaltrainer hinzu, sprach beharrlich die Fehler der Spieler an, arbeitete an kleinen Dingen und schaffte letztlich eine Wende.
„Thomas Schaaf ist der richtige Mann“, bekräftigte Allofs den Standpunkt der Geschäftsführung. Bei Werder gibt es zwar keinen „automatischen Entlassungsschutz“ für den Trainer, die Verlängerung des bis 2012 laufenden Vertrages mit Schaaf dürfte aber realistischer sein. Als Geburtstagsgeschenk kommt ein neuer Vertrag indessen kaum infrage. Der Jubilar sieht keine Eile, er will zunächst die offenen Spieler-Personalien vor der nächsten Saison klären: „Die haben Vorrang.“